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Ein Blaulicht leuchtet auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei.

© dpa/Julian Stratenschulte

Update

Verurteilter Vergewaltiger in Berlin auf der Flucht: Bei Freigang griff er seine Ex-Frau mit einem Messer an

Ein Insasse aus dem Gefängnis Tegel ist nach einem unbegleiteten Freigang am Wochenende nicht mehr zurückgekehrt. Er soll seine Ex-Frau mit einem Messer verletzt haben.

Stand:

Ein verurteilter Vergewaltiger, der in Berlin-Tegel seine Haft verbüßt, ist am Wochenende nicht von einem unbegleiteten Ausgang in die Haftanstalt zurückgekehrt. Stattdessen soll Mike L. seine Ex-Frau mit einem Messer schwer verletzt haben. Die Polizei fahndet nach dem 38-Jährigen. Das wurde dem Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen bestätigt. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Mike L. hatte seine Haftzeit fast abgesessen. In einem Monat, wenige Tage vor Weihnachten, sollte er nach Tagesspiegel-Informationen entlassen werden. Seit April 2020 war er erst in Untersuchungshaft, dann in Strafhaft. Im Januar 2023 kam er auf die Sozialtherapeutische Station. Ab November 2023 bekam er fünfmal begleiteten Ausgang – jedes Mal gab es keine Beanstandungen.

In der Haftanstalt wurde ihm ein positiver Behandlungsverlauf bescheinigt. Deshalb und um ihn auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten, absolvierte er – wie übliche Praxis – ab September 2024 mehrere unbegleitete Freigänge, ab Februar 2025 auch Langzeitausgänge. Im Mai konnte er sogar zu einer Weiterbildung. Jedes Mal verlief alles ohne Probleme, wie es aus Sicherheitskreisen hieß.

Doch am Sonntagmorgen soll er dann in Lankwitz seiner Ex-Frau aufgelauert und sie angegriffen haben. Die Frau kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Ihr gehe es bereits besser, sie ist nach Tagesspiegel-Informationen am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen worden. Laut Sicherheitskreisen hat sie keine bleibenden Schäden. Die Familie stehe in engem Kontakt mit der Polizei.

Polizisten sind aktiv auf der Straße auf der Suche nach dem Mann.

Ein Sprecher der Polizei Berlin

Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Fahndung nach dem Mann laufe, hieß es. „Polizisten sind aktiv auf der Straße auf der Suche nach dem Mann“, sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Die Senatsjustizverwaltung wollte sich zunächst nicht zu dem Fall äußern.

Mike L. war 2021 wegen schwerer Vergewaltigung, Waffenbesitz, Nötigung und Körperverletzung zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, berichtete die „Bild“-Zeitung. Obendrauf kamen zwei Jahre Haft wegen eines Brandanschlags.

Im April 2020 hatte L. eine Frau vergewaltigt. Dem Bericht zufolge soll sich der Marktleiter im Jahr zuvor in seine 23 Jahre alte Mitarbeiterin verliebt haben. Das Verhältnis soll aber durch Gewalt und Eifersucht belastet gewesen sein. Nach ihrem Auszug soll die Frau ein Kontaktverbot gegen den Mann erwirkt haben.

Schon früher Gewalt in Beziehungen

Mitten im ersten Corona-Lockdown 2020 soll er die Frau dann auf einer Straße abgepasst und sie mit einem Messer in sein Auto gezwungen haben. Die Tat geschah dann nachts in dem Auto auf der Insel Usedom (Mecklenburg-Vorpommern). Polizisten bemerkten den Wagen mit Berliner Kennzeichen am nächsten Tag und retteten die Frau.

Bereits vor zehn Jahren soll L. in einer Beziehung gewalttätig geworden und dafür zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden sein.

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