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Keikawus Arastéh, international bekannter HIV-Experte und langjähriger Vivantes-Chefarzt.

© Thilo Rückeis

Vivantes verliert 40 Fachkräfte: HIV-Koryphäe verlässt Berliner Klinikkonzern

Die Vivantes-Kliniken verlieren einen der bekanntesten HIV-Experten Deutschlands – mit fast 40 Ärzten und Pflegekräften. Bald geht auch Konzernchefin Grebe.

Die Vivantes-Kliniken verlieren erneut Spitzenpersonal. Nach Tagesspiegel-Informationen verlässt der international bekannte HIV-Experte Keikawus Arastéh den landeseigenen Konzern. Der Infektiologie-Chefarzt am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Friedenau bestätigte, bis April seinen Arbeitgeber zu wechseln.

Vivantes steht unter Druck

Zusammen mit zehn Ärzten und mehr als 25 Pflegekräften wird Arastéh wohl im St.-Joseph-Krankenhaus anfangen: Das RBB-Inforadio meldete, in dem kirchlichen Krankenhaus in Tempelhof wollen die bisherigen Vivantes-Mitarbeiter eine neue Infektiologie aufbauen. Grund für den Wechsel seien dem Sender zufolge immer schlechtere Arbeitsbedingungen bei Vivantes.

Der Vivantes-Vorstand teilte mit, zu Personalangelegenheiten äußere man sich nicht. Die eigene Infektiologie stelle man ohnehin neu auf, die Stellen würden besetzt: „Die interdisziplinäre Versorgung von Menschen mit HIV bildet auch weiter einen Schwerpunkt der Klinik.“

Das Berliner Auguste-Viktoria-Klinikum der landeseigenen Vivantes-Kette.
Das Berliner Auguste-Viktoria-Klinikum der landeseigenen Vivantes-Kette.

© Promo

Seit Monaten steht Vivantes unter Druck. Wie berichtet, hört Vivantes-Chefin Andrea Grebe auf eigenen Wunsch im Juni 2020 auf. Im Dezember räumte Aufsichtsratsvorsitzende Vera Gäde-Butzlaff ihren Posten.

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In Kooperation mit der Universitätsklinik Charité soll Vivantes dabei helfen, aus Berlin eine internationale Medizinmetropole zu machen. Das hatte Senatschef Michael Müller (SPD) angekündigt. Mit neun Krankenhäusern und 17 Heimen ist Vivantes der größte kommunale Klinikkonzern Deutschlands - die Berliner Landespolitik begleitet die Geschäfte der Vivantes-Kette eng. Klinikintern sagen viele: zu eng.

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