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Berlin: Völkerwanderung zum Jüdischen Museum

Das Jüdische Museum hat sich in nur vier Monaten zu einer der größten Touristenattraktionen der Stadt entwickelt. Seit dem 13.

Das Jüdische Museum hat sich in nur vier Monaten zu einer der größten Touristenattraktionen der Stadt entwickelt. Seit dem 13. September besuchten 309 780 Menschen das von Daniel Libeskind entworfene Haus an der Kreuzberger Lindenstraße. Damit ist das Jüdische Museum innerhalb von knapp vier Monaten in die Spitzengruppe der bestbesuchten deutschen Museen aufgerückt, sagte Marketingchef Klaus Siebenhaar. Derzeit ist das Berliner Pergamonmuseum mit über 800 000 Besuchern pro Jahr ganz vorne. Auf dem 2. Platz liegt das Bonner Haus der Geschichte mit 600 000 - noch. Das Jüdische Museum erwartet 650 000 bis 700 000 im ersten Jahr, sagte Siebenhaar - und das trotz des mit fünf Euro verhältnismäßig hohen Eintrittspreises. "Und wir arbeiten daran, die Nummer eins zu werden, sagte der Marketingexperte dem Tagesspiegel. "Völlig überrannt wurden wir vor allem von Gruppen", sagte Siebenhaar. Nun soll das Personal aufgestockt und das Buchungssystem erweitert werden, um allen Anfragen nach Führungen gerecht zu werden.

Zum Thema Fototour: Das Jüdische Museum in Bildern Ebenso positiv ist der überraschend hohe Anteil von Ausländern im Museum. So waren im Oktober über 50 Prozent der Besucher aus dem Ausland. Ähnliches erwartet Siebenhaar auch für die Monate März bis Mai, die wie September und Oktober zu den touristenstärksten Monaten in Berlin gehören.

Hocherfreut besonders über das ausländische Interesse ist deshalb Berlins Marketingchef Hanns Peter Nerger. Denn nach dem 11. September brach das Interesse vor allem aus den USA massiv ein - im Oktober um 32 Prozent. Dramatisch auch der Rückgang aus Skandinavien, Italien und Japan. Insgesamt könnte Berlin aus dem vom Terror überschatteten Jahr noch mit einem Nullsummen-Ergebnis davonkommen. Bislang liegen die Gästezahlen nur bis November vor; da die Zahl deutscher Besucher stieg, sank die Besucherzahl in den ersten elf Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um ein Prozent. Von Januar bis November schliefen 4,64 Millionen Besucher 10,7 Millionen Nächte in Berliner Hotels.

170 000 Touristen kamen im vergangenen Jahr zum Christopher Street Day. Die Organisatoren legten gestern eine Studie vor, nach der 91 000 ausschließlich wegen der Schwulenparade kamen. Auch in diesem Jahr werden wieder so viele Touristen zu diesem Ereignis erwartet. Berlinweit rechnet BTM-Chef Nerger sogar mit einem leichten Plus.

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