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Seine Höhle. Klimaaktivist Wolfgang Metzeler-Kick in einem Zelt im Berliner Invalidenpark.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Tagesspiegel Plus

„Volle Kassandra-Kacke“: Der einsame Weg des Wolfgang Metzeler-Kick

Er will den Kanzler zwingen, den drohenden Untergang der Menschheit durch den Klimawandel anzuerkennen. Dafür ist Wolfgang Metzeler-Kick selbst zum Tod bereit. Wie konnte es so weit kommen?

Stand:

Im Berliner Invalidenpark fegt der Wind durch die Bäume, rüttelt an Zeltstangen und Planen und verliert sich im Rauschen des Straßenverkehrs. Angestellte des Wirtschaftsministeriums treten ins Freie, streben auf die andere Seite des Parks zum Lunch. An den Anblick der Zelte haben sie sich gewöhnt. Obwohl sich große selbstgemalte Banner an sie richten mit den Worten „HUNGERN bis ihr EHRLICH seid“, nimmt kaum jemand Notiz von dem menschlichen Drama, das sich hinter den Zeltwänden abspielt.

Dort sitzt am Mittwoch Wolfgang Metzeler-Kick auf einer Campingpritsche und ist deprimiert. Er hat eine gefährliche Wette auf die Nachgiebigkeit des Kanzlers abgeschlossen und ist im Begriff, sie zu verlieren.

Ich brauche keinen Hungerstreik anzufangen, wenn ich nicht bereit wäre, bis zum Tod zu gehen.

Wolfgang Metzeler-Kick 

Mehr als 90 Tage lang hat der 49-Jährige keine feste Nahrung zu sich genommen, zuletzt hatte er auf Nährstoffe verzichtet und angekündigt, bald auch Flüssigkeit zu verweigern. In diesem Zustand, sagt ihm sein medizinisches Support-Team, könne ihn dieser letzte Schritt binnen 24 Stunden töten.

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