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Demonstranten protestieren 2015 unter dem Fernsehturm in Berlin gegen die Verfolgung der Jesiden durch den islamischen Staat im Nordirak.

© Wolfgang Kumm/dpa

Vom IS verfolgt: Brandenburg nimmt schutzbedürftige Jesiden auf

Brandenburg will nun endlich einige besonders schutzbedürftige Menschen aufnehmen. Bereits 2016 wurde das Aufnahmeprogramm beschlossen.

Von Sandra Dassler

Es hat lange gedauert, aber jetzt scheint Brandenburg endlich sein Versprechen an die vom Islamischen Staat (IS) verfolgten Jesiden zu erfüllen – und zumindest einige besonders schutzbedürftige Menschen aufzunehmen. Das bestätigten Mitarbeiter der Staatskanzlei am Donnerstag dem Tagesspiegel.

Bereits im Dezember 2016 hatte das Landesparlament auch auf Drängen des Cottbuser Menschenrechtszentrums ein Aufnahmeprogramm für verfolgte Jesiden beschlossen. Im November 2017 bekräftigte es dies noch einmal, nachdem im April desselben Jahres die spätere Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad und weitere Jesiden im Landtag gesprochen hatten.

Auch Berlin nimmt besonders Schutzbedürftige auf

Schon damals versprach Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) Hilfe. Nun hat das Bundesinnenministerium dem eigens erstellten Landesaufnahmeprogramm für vom IS verfolgte und traumatisierte Jesiden aus dem Irak zugestimmt. Dabei soll es sich vor allem um Frauen mit Kindern handeln.

Bereits in den nächsten Wochen wird das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) für das Land Dossiers von Personen erstellen, die aufgenommen werden sollen. Einziges Kriterium ist ihre Schutzbedürftigkeit. Ein Mitarbeiter des Landes werde in der Autonomieregion Kurdistan im Nordirak mit dem UNHCR Auswahlinterviews mit Kandidaten führen, hieß es aus der Staatskanzlei. Zudem werde das Bundesamt für Verfassungsschutz Sicherheitsüberprüfungen durchführen. Auch das Land Berlin hat kürzlich beschlossen, besonders schutzbedürftige Personen aus Krisengebieten aufzunehmen.

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