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Die Briefwahlstelle im Rathaus Wedding.

© Saskia Kabelitz

Warten in den Berliner Briefwahlstellen: Für viele hat die Wahl schon begonnen

Die Bundestagswahl findet zwar erst am 23. Februar statt, doch schon jetzt kann gewählt werden. Seit drei Tagen sind die Briefwahlstellen geöffnet – und seit drei Tagen sind sie gut besucht.

Stand:

Die Bundestagswahl ist erst am 23. Februar, doch seit Montag dieser Woche kann schon jetzt gewählt werden. Wer am Wahltag verhindert ist, kann entweder regulär die Briefwahl nutzen oder seine Stimme persönlich in einer Briefwahlstelle abgeben und den Wahlschein in die Urne werfen. Nach Angaben von Stephan Bröchler, dem Berliner Landeswahlleiter, ist die Briefwahl vor Ort die sicherste Variante für die vorzeitige Stimmabgabe. Wegen der vorgezogenen Wahl wurde die Frist für die Briefwahl von sechs auf zwei Wochen verkürzt.

Häufig befinden sich die Briefwahlstellen in Bezirksämtern, genauere Informationen und Öffnungszeiten sind online einsehbar. Der Andrang ist bereits groß, zum Teil bildeten sich lange Warteschlangen, wie eine dpa-Umfrage bei den Bezirksämtern ergab.

15 Wahlkabinen statt 3

Im Eingangsbereich vom Rathaus Wedding weist Omar, ein Security-Mitarbeiter, am Dienstag den Menschen den Weg. Ihm zufolge gab es am Montag und Dienstag keine Warteschlangen, obwohl Wahlberechtigte im Minutentakt das Rathaus betreten würden. Rund 1000 Menschen seien am Montag zum Wählen erschienen, schätzt er, am Dienstag seien es etwas weniger gewesen. Dass es trotzdem zu keinen langen Wartezeiten gekommen sei, läge daran, dass es dieses Jahr 15 Wahlkabinen gebe. Bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 waren es nur drei.

Auch Jürgen, 63, ist positiv überrascht, dass es am Dienstagnachmittag so schön leer ist, „nur vor der Kabine musste ich kurz warten“. Er erzählt, dass er bei der vergangenen Wahl seine Stimme ebenfalls eine Woche vor dem Wahltermin abgeben wollte, es da aber lange Schlangen vor dem Rathaus gab.

Auch Thomas nutzt die Option schon jetzt: „Gemacht ist gemacht“. Er mache das immer so, sagt der 64-Jährige.

Nicole Fritsch wählt lieber direkt am Wahltag, doch diesmal ist sie dann im Urlaub.

© Saskia Kabelitz

Nicole Fritsch gibt zum ersten Mal ihre Stimme in einer Briefwahlstelle ab. Normalerweise gehe sie gerne am Wahltag ins Wahllokal, erzählt sie, allerdings falle die Wahl dieses Mal in ihren Urlaub. Aus Sorge, dass die Briefwahlunterlagen nicht rechtzeitig bei ihr angekommen wären, hat sie sich diesmal für das Wählen in einer Briefwahlstelle entschieden.

Auch die 67-jährige Kerstin hat am Wahltag keine Zeit zur Wahl zu gehen, aus beruflichen Gründen. Daher wählt sie ebenfalls vorab im Rathaus. Ihre Entscheidung würde in knapp zwei Wochen auch nicht anders ausfallen als jetzt, sagt sie. Außerdem bezweifle sie, dass die Stimmzettel mit Briefwahl pünktlich ankommen werden.

Sophie ist am Wahltag nicht in Berlin, deswegen wählte sie in der Briefwahlstelle im Rathaus Wedding.

© Saskia Kabelitz

Auch Sophie geht nicht davon aus, dass sich ihre Wahlentscheidung noch verändern würde. Sie ist am Wahlsonntag nicht in Berlin, deswegen hat sie sich entschieden, bereits jetzt zu wählen. Bei der Gelegenheit habe sie auch gleich die ausgefüllten Wahlunterlagen ihrer WG-Mitglieder mitgenommen.

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