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Wegen Chanukka-Feier am Brandenburger Tor: Diese Einschränkungen gibt es am Mittwoch in Berlin-Mitte
Am Mittwoch wird auf dem Pariser Platz das jüdische Lichterfest gefeiert, auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) wird erwartet. Die Berliner Polizei hat eine Allgemeinverfügung erlassen.
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Aufgrund einer Chanukka-Feier auf dem Pariser Platz müssen Menschen in Berlin am Mittwoch mit Einschränkungen rechnen. Wie die Berliner Polizei mitteilte, werden „der Gemeingebrauch von öffentlichen Flächen und die Versammlungsfreiheit“ in einem begrenzten Bereich in Mitte beschränkt. Betroffen sind von 12 bis 18 Uhr die Bereiche Pariser Platz, Platz des 18. März und Unter den Linden zwischen Pariser Platz und Wilhelmstraße. Mit Blick auf die Veranstaltung unter dem Namen „Feierliches Chanukka-Lichterzünden“ ist eine Allgemeinverfügung erlassen worden.
Im genannten Zeitraum wird die Nutzung öffentlicher Flächen für Demonstrationen unter freiem Himmel nicht möglich sein. Auch das Abstellen von Kraftfahrzeugen ist dort zu den genannten Zeiten untersagt. Das betrifft den Angaben zufolge auch Autos mit Sonder- und Ausnahmegenehmigungen, Fahrräder, motorisierte Zweiräder sowie alle Arten von elektrobetriebenen Fahrzeugen, aber auch „mobile Behältnisse“ wie Kleidercontainer oder Müllbehälter.
Wer dort Wagen abgestellt hat, muss diese nun entfernen. Anwohnende oder sonstige Personen, die berechtigt sind, die abgesperrten Bereiche zu betreten, müssen ihren Personal- oder -Dienstausweis bei sich haben. Generell empfiehlt die Polizei, nach Möglichkeit die betroffenen Straßenzüge weiträumig zu umfahren.
Kurz vor dem achttägigen jüdischen Lichterfest war der große Chanukka-Leuchter am Brandenburger Tor am vergangenen Freitag wieder eingeweiht worden. Der rund zehn Meter hohe Leuchter wird seit mittlerweile 20 Jahren auf dem Pariser Platz aufgestellt, als Zeichen eines lebendigen jüdischen Lebens hierzulande. Während der Feiertage wird er täglich entzündet.
Am Mittwoch will dort auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) ein Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden setzen. „Überall dort, wo in diesen Tagen Chanukka-Kerzen entzündet werden, sollten wir Solidarität und Gesicht zeigen. Ich werde das am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor tun, die Kerze entzünden und das Wort ergreifen“, teilte Klöckner mit. „An Antisemitismus dürfen wir uns nie gewöhnen, ihn nie unter uns dulden – nie dürfen wir schweigen, wenn jüdisches Leben bedroht ist.“
Am Bondi Beach in Sydney, Australien, war es am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zu einem bewaffneten Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest gekommen. Mindestens 16 Menschen wurden getötet. Die Behörden bezeichneten die Tat als „antisemitischen Terroranschlag“.
Mit dem achttägigen Lichterfest erinnern Juden an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus. Während dieser acht Tage wird jeden Abend eine weitere Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet. Begleitet wird das Fest von traditionellen Speisen, die in Öl gebraten sind. Besonders verbreitet sind Latkes (Kartoffelpuffer) sowie Sufganiot, mit Marmelade gefüllte Krapfen. Auch am Brandenburger Tor wurden Sufganiot verteilt. (mit dpa)
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