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Wegen dicker Beton-Kruste im Kanal darunter: Uhlandstraße zwischen Ku’damm und Lietzenburger Straße gesperrt
Bei Routinekontrollen haben die Berliner Wasserbetriebe in einem Überlaufkanal eine ganze Menge Betonreste festgestellt. Weil der Kanal an einigen Stellen zu 90 Prozent blockiert ist, war nun schnelles Handeln nötig.
Stand:
In der Uhlandstraße in Berlin-Charlottenburg ist am Montag, 16. Dezember 2024, eine neue Baustelle eingerichtet worden. Der Abschnitt zwischen Kurfürstendamm und Lietzenburger Straße, genauer gesagt zwischen den Hausnummern 169 bis 171, ist für den Verkehr vollständig gesperrt. Grund ist eine Reparatur an einem Überlaufkanal, der sich unter der Straße befindet. Zufahrten zum Parkhaus und Lieferzonen für den Einzelhandel bleiben gewährleistet.
Der Überlaufkanal dient dazu, bei starkem Regen überschüssiges Abwasser in den Landwehrkanal abzuleiten, um Überschwemmungen zu verhindern.
Bei einer Routineinspektion Mitte des Jahres war festgestellt worden, dass sich im Kanal auf einer Länge von über 100 Metern Beton abgelagert hat. Dadurch ist der Kanal stark verengt – an manchen Stellen war der Querschnitt um 30 bis 40 Prozent reduziert.
Seit Juni reinigen die Wasserbetriebe den Abschnitt mit Technik mit bis zu 150 bar Wasserdruck. Zum Vergleich: Aus dem heimischen Wasserhahn kommt das Nass im allerbesten Fall mit 5 bar. Auf etwa 110 Metern Länge wurden Betonschalen und -trümmer entfernt. Für besonders hartnäckige Stellen mussten Spezialfirmen geordert werden.
Trotz alledem ist die Arbeit an einem Teilstück gerade besonders kritisch: Gelöste Betonschollen haben sich jetzt so verkeilt, dass der Kanal zu 90 Prozent blockiert ist. Um das Problem zu beheben, wurde mit der Öffnung der Uhlandstraße im Bereich der Hausnummern 167 bis 171 begonnen. Auf einer Länge von 12 bis 15 Metern wird der betroffene Kanalabschnitt komplett erneuert.
Die Bauzeit wird auf vier bis sechs Wochen geschätzt – wenn keine Komplikationen auftreten. Die Beseitigung des Problems wird voraussichtlich einen hohen sechsstelligen Betrag kosten.
Die genaue Ursache für die Betonablagerungen ist schwer zu ermitteln. „Leider ist da der Beweis immer schwer zu führen, weil niemand Baustellen mit einer Kamera überwacht“, teilte ein Sprecher der Wasserbetriebe dem Tagesspiegel mit. „Es kann ein Beton-Lieferfahrzeug gewesen sein, das seine Ladung über einem Gully ,verloren’ hat“, heißt es weiter. „Es können zahlreiche Beton-Lkw gewesen sein, die nach der Leerung auf einer Baustelle ihre Trommel mit Wasser gereinigt und dieses dann am Gully abgelassen haben.“ Das käme immer wieder vor.
Wenn auch nicht versöhnlich, greift man bei den Wasserbetrieben aber zu stimmungsvoller Lyrik: Der Sprecher betitelte seine Nachricht mit „Beton im Kanal oder Warum die Uhlandstraße jetzt oben und unten dicht ist – Eine vorweihnachtliche Gruselgeschichte aus Charlottenburg“.
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