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Wegen heruntergefallener Brille: Stich in den Hals bei Raveparty in Berlin – Prozess gegen drei Männer
Ein Streit wegen einer beschädigten Brille führte im Volkspark Friedrichshain zu einem beinahe tödlichen Angriff. Drei Männer stehen nun in Berlin vor Gericht.
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Eine Brille war heruntergefallen und wurde wohl beim Tanzen zu Techno-Musik versehentlich zertreten. Doch die Stimmung einiger Party-Besucher schlug um. Rund sieben Monate nach einem beinahe tödlichen Angriff auf einen Mann, der in dem Streit schlichten wollte, stehen drei Männer vor dem Berliner Landgericht.
Auf versuchten Mord lautet die Anklage gegen Marcel L., ein 37-jähriger Barkeeper aus Marzahn. Tobias S. und Dieter A., 20 und 27 Jahre alt, müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Für L. kündigten seine beiden Verteidiger eine Aussage zu einem späteren Zeitpunkt an.
Hunderte feierten am 9. Mai friedlich im Volkspark Friedrichshain. Unter einigen Besuchter kam es laut Ermittlungen allerdings zu einem Streit wegen einer kaputten Brille. Ein 28-jähriger Mann wollte in den Rangeleien schlichten. Die Angeklagten wollten das aus Sicht der Staatsanwaltschaft nicht hinnehmen.
„Erbost über diese Einmischung und Zurechtweisung wollten sie dem Mann durch Schläge und Tritte einen Denkzettel verpassen“, heißt es in der Anklage. Als der 28-Jährige gegen 20 Uhr über eine Wiese lief, seien ihm die Angeklagten gefolgt. Von hinten hätten sie angegriffen.
Der 20-Jährige soll das Opfer am Arm gegriffen haben, der 37-Jährige habe ein Messer gezogen. „Er packte den Mann unvermittelt am Kragen und stach ihm das Messer mit Wucht tief in die rechte Halshälfte“, so die Anklage. Der Stich verfehlte die Halsschlagader nur knapp. Als sich der Verletzte aufrichten wollte, soll der 27-jährige A. seine Wut brutal abreagiert haben. Er habe das Opfer „kräftig gegen die Beine getreten“. Dann hätten andere Gäste eingegriffen. Der Prozess geht am 7. Januar weiter.
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