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„Wer Berlin regieren will, muss beiden Realitäten gerecht werden“: Linke-Spitzenkandidatin will Städtepartnerschaft mit Ramallah
Seit Mai gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tel Aviv. Die neue Linke-Spitzenkandidatin Eralp will sich für eine weitere mit Ramallah starkmachen. Das stößt auf Kritik.
Stand:
Die Spitzenkandidatin der Berliner Linken, Elif Eralp, spricht sich für eine Städtepartnerschaft zwischen Berlin und der palästinensischen Stadt Ramallah im Westjordanland aus. „Falls mich im nächsten Jahr die Berlinerinnen und Berliner zur Bürgermeisterin wählen, werde ich mich dafür einsetzen“, teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit.
„Denn gerade nach diesen schrecklichen zwei Jahren des Krieges in Gaza, die so unermessliches Leid über die palästinensische Bevölkerung in Gaza und die israelische Gesellschaft gebracht haben, sollte eine verantwortungsvolle Politik im Roten Rathaus beiden Communities in unserer Stadt gerecht werden und beide Seiten mit Empathie in den Blick nehmen.“
Eralp nimmt Partnerschaft mit Tel Aviv als Beispiel
Eralp verwies auf die Städtepartnerschaft Berlins mit der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, die im Mai dieses Jahres geschlossen wurde. Sie unterstütze diese Partnerschaft und betrachte sie als Verstärkung des Austauschs und Dialogs, insbesondere mit der Zivilgesellschaft vor Ort. Berlin habe zudem „eine starke jüdische Gemeinde und eine kritische, sehr aktive israelische Diaspora, für die ein solcher Austausch auch bedeutsam sein kann“.
Zugleich sei Berlin Heimat der größten palästinensischen Community Europas. „Wer Berlin regieren will, muss beiden Realitäten gerecht werden, der jüdisch-israelischen ebenso wie der arabisch-palästinensischen.“
CDU-Abegordneter: „Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten“
In der CDU stößt der Vorschlag der Linken-Spitzenkandidatin auf Kritik. Fraktionschef Dirk Stettner sagte der „B.Z.“ dazu: „Die Linke feiert mit Unterstützern der Hamas fröhlich Feste. Solchen Leuten nehme ich ihre Märchen von der Völkerverständigung nicht ab.“
Auch der Abgeordnete Christian Goiny kritisierte die Idee. Er sagte der „B.Z.“, die Linke instrumentalisiere das Thema Städtepartnerschaft „für ihre antisemitische Haltung.“ Er verwies auf die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv und nannte Israel „die einzige Demokratie im Nahen Osten“.
Spitzenkandidatin Elif Eralp war beim Landesparteitag der Linken Mitte November zur Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus am 20. September 2026 gekürt worden. (dpa, Tsp)
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