zum Hauptinhalt
Größenunterschied: Ein Radfahrer steht mit seinem Fahrrad in der Versuchsabteilung von Mercedes Benz neben einem Lkw.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wieder Unfall mit Lkw und Fahrrad in Berlin: Notfalls muss der Abbiegeassistent eben auf den Beifahrersitz

Lastwagen überfahren in Deutschland weiterhin Radfahrer beim Abbiegen – obwohl die Sicherheitslücke längst bekannt ist. Und die Lösung auch. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörn Hasselmann

Man wolle keine Geisterräder mehr aufstellen müssen. So hatte es erst am Dienstag Berlins ADFC-Vorstand Frank Masurat formuliert, als er die Forderungen des Fahrradclubs zur nächsten Wahl präsentierte.

Doch diesen Gefallen wird ihm der Berliner Verkehr nicht tun. Am Mittwoch ist in Wilmersdorf wieder ein Radfahrer durch einen abbiegenden LKW schwer verletzt worden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der ADFC wieder eine Mahnwache und ein Geisterrad organisieren muss.

„Beim Abbiegen mit Fahrrad kollidiert“, lautete die Meldung aus dem Polizeipräsidium. Dass die Polizei immer noch verharmlosende Formulierungen wie „kollidiert“ verwendet, ist schlimm.

Noch schlimmer ist, dass Lastwagen in diesem Land weiterhin Radfahrer beim Abbiegen überfahren – obwohl die Sicherheitslücke längst erkannt ist.

[Lesen Sie mehr: „Vision Zero“: Berlin ist von einem sicheren Straßenverkehr für alle weit entfernt (T+)]

Dabei gibt es eine einfache Lösung: In jedem Auto sitzen ab sofort zwei Personen. Der Fahrer fährt, der Beifahrer sichert. Vier Augen sehen mehr als zwei. Noch länger auf Abbiegeassistenten zu warten, wäre im Wortsinne tödlich. Bis diese in allen Lastwagen Pflicht sind, vergeht zu viel Zeit.

Und noch etwas zeigt dieser Unfall exemplarisch: Die Pop-up-Radwege sind schön, die Gefahr lauert an Kreuzungen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false