
© Fabian Sommer/dpa
„Wir haben Startschwierigkeiten gehabt“: BVG-Chef räumt Probleme beim neuen U-Bahn-Takt in Berlin ein
Die Zuverlässigkeit der U-Bahn ist in diesem Jahr rapide gesunken. Die BVG hat deshalb bei manchen U-Bahn-Linien den Takt ausgedünnt. Der BVG-Chef hofft dringend auf neue Fahrzeuge.
Stand:
Die Änderungen beim Takt mehrerer U-Bahn-Linien haben zum Start nicht reibungslos funktioniert. „Wir haben tatsächlich Startschwierigkeiten gehabt. Das ist so“, sagte der Vorstandschef der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Henrik Falk, der RBB-„Abendschau“ am Freitag. Inzwischen habe sich das aber gebessert.
Die BVG hatte bei der U2, der U9, der U4 sowie der U1 und U3 nach den Sommerferien den Takt leicht geändert, um verlässlicheres Fahren zu ermöglichen, nachdem es zuvor immer wieder zu Verspätungen gekommen war. Die U-Bahn-Flotte gilt als überaltert, häufig gibt es technische Probleme.
Die U-Bahn braucht dringend neue Fahrzeuge
Die sind aus Falks Sicht weiter nicht gelöst. „Wir haben ein Thema mit den Fahrzeugen. Wir haben ein Thema, was die Substanz angeht“, sagte er. Die kommenden Jahre gehe es nicht um Wachstum, sondern um Stabilität: „Wir müssen Stabilität ins System bekommen.“
Dafür seien neue Fahrzeuge unverzichtbar. „Die Ausschreibung ist gelaufen. Die Zuschläge sind erteilt. Die Fahrzeuge sind zum Teil auch produziert“, sagte der BVG-Chef. „Wir haben die ersten Typen ja auch schon vorgestellt. Es gibt aber noch keinen verbindlichen Lieferplan.“ Er rechne aber damit, dass der noch in diesem Jahr vorliegen werde.
Liefertermine für neue Züge stehen noch nicht fest
„Die neuen Fahrzeuge werden nächstes Jahr kommen. Ich kann momentan nicht genau sagen, wann“, sagte Falk. „Das freut uns alle nicht. Solange müssen wir aus dem Fuhrpark, den wir haben, das Beste machen. Das kann ich versprechen.“
Das sei nicht das, was die Berlinerinnen und Berliner erwarten. „Aber ich kenne auch viele, die sagen: „Okay, das verstehen wir. Die Fahrzeuge sind noch nicht da, wir erwarten, dass ihr daraus das Beste macht.“ Das kriegen wir hin.“
Zuverlässigkeit der U-Bahn bis August auf 93 Prozent gesunken
Wie schwer es der BVG angesichts in diesem Jahr fällt, den Fahrplan einzuhalten, dokumentieren aktuelle Zahlen, die der RBB abgefragt hat. Demnach ist die Zuverlässigkeit im gesamten U-Bahn-Netz bis August auf 93 Prozent gesunken. Beinahe jede 15. Fahrt ist somit ausgefallen.
Ob die Taktausdünnung auf einzelnen Linien seit Anfang September diese Statistik spürbar verbessern kann, muss sich in den nächsten Monaten noch zeigen. 2023 lag die Zuverlässigkeit der U-Bahn noch bei 97,5 Prozent, 2022 sogar bei 99,2 Prozent.
Immerhin: Künftig sollen die Passagiere nicht erst auf dem Bahnsteig von Zugausfällen überrascht werden. Diese sollten „demnächst“ auf in Echtzeit in der Fahrinfo-App und auf der BVG-Website angezeigt werden, teilte das Landesunternehmen dem RBB mit. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: