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Wo früher die Alte Synagoge stand: Denkmal in Berlin mit antisemitischer Parole beschmiert
Am Mittwochnachmittag wird eine Passantin auf eine antisemitische Parole auf einem Denkmal in Mitte aufmerksam. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
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Unbekannte haben ein Denkmal in der Rosenstraße in Berlin-Mitte mit einer antisemitischen Parole beschmiert. Wie die Berliner Polizei mitteilte, wurde eine Passantin am Mittwochnachmittag auf die Sachbeschädigung aufmerksam. Zuerst berichtete der RBB über den Vorfall.
Auf Fotos ist der Schriftzug „Jews are committing genocide“ („Juden begehen Völkermord“) in schwarzen Lettern an dem Denkmal zu sehen, außerdem wurde die Parole „Free Palestine“ und eine palästinensische Flagge auf dem Boden angebracht.
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Laut Polizei stellten Einsatzkräfte die Schriftzüge fest und veranlassten die Entfernung der Parolen. „Für Juden in Berlin scheint es heute keine Ruhe, keine Sympathie, keine Sicherheit mehr zu geben“, teilte die Israelitische Synagogen-Gemeinde zu Berlin zu der Tat mit.
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, nannte die Schändung des Denkmals „schockierend und unerträglich“. „Dass dieses Symbol für Mut und Menschlichkeit Ziel von Hass und Hetze geworden ist, überschreitet ein weiteres Mal das Vorstellbare“, sagte der Bischof laut einer Mitteilung.
Das Denkmal „Frauenprotest 1943“ der Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger erinnert seit 1995 an den Protest von Hunderten Frauen gegen die Verhaftung ihrer jüdischen Männer im Februar 1943. Am Ort des Denkmals befand sich die Alte Synagoge, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. (Tsp)
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