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Ehrenamtliche Helfer werden z.B. als Deutschlehrer gesucht. (Symbolbild)

© Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich

Wo Hilfe dringend gebraucht wird: Hier können Sie sich für Geflüchtete in Berlin engagieren

Sprachcafé, Hausaufgabenbetreuung, Sport – ohne Ehrenamt geht nichts. Wir geben Tipps, wo sich Interessierte in der Flüchtlingshilfe engagieren können. Die Aufgabengebiete sind vielfältig.

Von Paul Klopp

Stand:

Über 35.000 Geflüchtete sind nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) in den Unterkünften des Landes Berlin untergebracht. Staatliche Angebote für Kinderbetreuung, Übersetzung oder Beratung sind rar. Oft sind es Vereine und Initiativen, die diese Aufgaben übernehmen – und dafür auf Unterstützung angewiesen sind. Hier einige Tipps, wo man sich in Berlin engagieren kann.

Unterkünfte

Über alle Bezirke verteilt betreibt das LAF zahlreiche Flüchtlingsunterkünfte. Freiwillige sind sehr willkommen, um die Bewohner im Alltag zu unterstützen. Vor allem in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist Hilfe gefragt, etwa bei Spielnachmittagen, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe oder Sportangeboten. Auch Begleitungen für Behörden- und Arzttermine werden dringend gesucht.

Um den Einsatz zu erleichtern, gibt es in vielen Häusern eine Ehrenamtskoordination, die Freiwillige betreut und unterstützt. Wer sich engagieren möchte, kann sich direkt an eine Unterkunft wenden oder an die zentrale Ehrenamtskoordination des LAF. Da in den Unterkünften auch Minderjährige leben, ist für ein Engagement ein erweitertes Führungszeugnis erforderlich. Die Kosten für die Ausstellung übernimmt in der Regel das LAF.


Beratungsstellen

In Berlin gibt es einige Beratungsstellen für Geflüchtete, die ehrenamtlich organisiert sind. Sie bieten rechtliche Beratung, Hilfe in der Kommunikation mit Behörden, Übersetzungen oder Deutschkurse an. Damit diese Angebote funktionieren, braucht es Freiwillige.

Hilfe bei Behördengängen. Für die sichere Navigation durch den Bürokratiedschungel Deutschlands suchen Beratungsstellen ehrenamtliche Helfer.

© IMAGO/Berlinfoto

Gesucht werden nicht nur Helfer für die direkte Arbeit mit Geflüchteten, sondern auch Unterstützung hinter den Kulissen: in der Verwaltung, bei der Akquise von Fördermitteln oder für die Besetzung der Büros während der Öffnungszeiten.


Lokale Initiativen

Um das Jahr 2015 haben sich viele Initiativen gegründet, die unkompliziert und unbürokratisch Hilfe organisieren. Anne-Marie Braun von der Organisation „Schöneberg hilft“ bittet kurz vor Beginn des neuen Schuljahres um Unterstützung bei der Schulranzen-Aktion. „Wir sammeln Schultaschen und Schulmaterialien, die wir vor dem Schulstart an die Kinder und Jugendlichen in den Unterkünften verteilen wollen“, sagt sie.

Darüber hinaus bieten die Initiativen Freizeitangebote, Nachhilfe, Alltagsberatung, Begleitung zu Arztterminen, Übersetzungen oder Sprachcafés an. Als Dolmetscher suchen die meisten Organisationen Freiwillige mit Sprachkenntnissen in Arabisch, Farsi, Ukrainisch, Russisch, Französisch und Englisch.

Diese Sprachkenntnisse sind allerdings keine Voraussetzung für ein Engagement. Partner, mit denen Geflüchtete sich einfach unterhalten und ihre Deutschkenntnisse verbessern können, sind ebenso gefragt wie Ehrenamtliche, die spontan einen Fahrdienst übernehmen können.


Politik

Wer sich politisch für Geflüchtete einsetzen will, kann sich im Flüchtlingsrat Berlin engagieren. Die 1981 gegründete Organisation setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen geflüchteter Menschen in Deutschland ein. In monatlichen Treffen werden aktuelle Probleme und Hindernisse in der Flüchtlingsarbeit diskutiert. Dann geht es an die Lobbyarbeit in der Lokalpolitik.

In den Flüchtlingsunterkünften werden darüber hinaus Beratungs- und Freizeitangebote organisiert. Interessierte wenden sich per Mail an die Organisation oder kommen zum Plenum. Dort koordinieren sich die verschiedenen Arbeitskreise.

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