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Knapp zwei Millionen Menschen haben unterschrieben: Petition für Böllerverbot ans Innenministerium übergeben
Ein bundesweites privates Böllerverbot fordern knapp zwei Millionen Menschen. Die Unterschriften der Kampagne wurden am Montag in Berlin an das Bundesinnenministerium übergeben.
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Nach mehreren gravierenden Vorfällen zu Silvester fordern rund zwei Millionen Menschen in einer Petition und einem offenen Brief ein bundesweites privates Böllerverbot. Die Unterschriften wurden am Montag in Berlin an das Bundesinnenministerium übergeben.
Die Kampagne unter dem Motto „#BöllerCiao“ wird von rund 35 Organisationen getragen, darunter von der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der Deutschen Umwelthilfe, der Bundesärztekammer, dem Deutschen Tierschutzbund und dem Deutschen Naturschutzring.
„Wenn weit mehr als eine Million Menschen für eine Gesetzesveränderung unterschreibt, kann auch verantwortliche Politik das nicht mehr einfach wegatmen und zur Tagesordnung übergehen“, sagte der GdP-Landeschef Stephan Weh GdP laut Mitteilung. Bis zum Montagmittag hatten knapp 1,5 Millionen Menschen unterschrieben. Zusätzlich dazu übergab die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einen offenen Brief für ein Böllerverbot. Zusammen kämen beide auf 1,96 Millionen Unterschriften, schreibt die DUH.
In der vergangenen Silvesternacht waren bundesweit fünf Menschen durch Böller ums Leben gekommen, es gab viele Verletzte, darunter auch Kinder. Auch Polizisten wurden verletzt. „Wir haben diese Petition als Berliner GdP ins Leben gerufen, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik zu schützen und freuen uns über die große Unterstützung“, so Weh weiter.
Gestartet worden war die Sammlung bereits nach Böllerexzessen vor zwei Jahren. Über den Jahreswechsel stieg die Zahl der Unterschriften stark. „Jedes Jahr Anfang Januar wird darüber geredet, viel versprochen, aber nichts gegen diesen Wahnsinn getan. Ehrlich gesagt können wir diese Mitleidsbekundungen aus dem politischen Raum nicht mehr hören, wenn sich an den Rahmenbedingungen nicht endlich etwas ändert“, sagte Weh.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) sprachen sich beide bereits gegen ein Böllerverbot aus. (dpa, epd)
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