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Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit besucht im Stadtbezirk Treptow-Köpenick das S-Bahn-Werk Grünau.

© dpa

Werkstattbesuch: Wowereit: Deutsche Bahn muss mehr für S-Bahn ausgeben

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat von der Deutschen Bahn mehr finanziellen Einsatz für die Berliner S-Bahn verlangt. Die S-Bahn fährt seit 2009 lediglich nach einem Ersatzfahrplan.

Bei einem Rundgang durch das S-Bahn-Werk Grünau forderte Wowereit Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch auf, mehr Mittel für die Instandhaltung der S-Bahn bereitzustellen. Es sei wichtig, dass die Bahn alle finanziellen Voraussetzungen schaffe, damit ausreichend Werkstattkapazitäten vorhanden sind, sagte Wowereit bei der ersten Station seiner Bezirkstour durch Treptow-Köpenick. Die Berliner S-Bahn verkehrt seit mehr als anderthalb Jahren nur nach einem eingeschränkten Fahrplan. Ein Großteil der Wagenflotte ist mit verkürzten Zügen unterwegs.

Gleichzeitig würdigte Wowereit bereits eingeleitete Verbesserungen bei den Werkstattkapazitäten. Es sei nicht zu übersehen, dass seit dem vergangenen Jahr zusätzliche Plätze eingerichtet wurden, sagte er. Im vergangenen Jahr war das Werk in Oranienburg bei Berlin wieder aktiviert worden, im Winter das Werk Berlin-Friedrichsfelde. Als Reservestandort wird das Werk in Erkner nahe Berlin vorgehalten. In das Werk Schöneweide sei eine zusätzliche Hebebühne eingebaut worden, informierte S-Bahn-Chef Peter Buchner. Er kündigte an, dass Ende Oktober mit dem Tausch von Radsätzen bei den S-Bahnen begonnen werde. Die Aktion soll voraussichtlich bis Ende 2011 abgeschlossen sein.

Wowereit geht unterdessen davon aus, dass die Situation beim Betrieb der S-Bahn "auf jeden Fall" besser werde. Ob sie auch optimal werde, müsse die Bahn noch zeigen. "Da ist auch Herr Grube gefordert", sagte der Regierungschef an die Adresse des Bahnchefs. Oberste Priorität müsse aber immer die Sicherheit haben.

Die S-Bahn fährt seit 2009 lediglich nach einem Ersatzfahrplan. Wegen Problemen an Bremsen und Rädern musste ein Großteil der Flotte in die Werkstätten. Experten sehen die Ursache vor allem in Wartungsmängeln. Derzeit sind nach S-Bahn-Angaben lediglich 416 sogenannte Viertelzüge im Einsatz. Laut Änderungen im S-Bahn-Vertrag, die in dieser Woche von allen Beteiligten unterschrieben wurden, muss die S-Bahn 562 Viertelzüge auf die Schiene bringen. Der Berliner Senat kürzte seine Zahlungen an die S-Bahn wegen der Ausfälle in diesem Jahr bereits um rund 20 Millionen Euro. (dapd)

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