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Spitzenreiter bei den tödlichen Arbeitsunfällen ist seit einigen Jahren das Baugewerbe.

© Jens Wolf/dpa

Berliner Betriebe: Zahl der Arbeitsunfälle gesunken

Die Zahlen bei den Arbeitsunfällen in Berlin sind insgesamt gesunken. Doch in jedem dritten Betrieb geschieht pro Jahr ein Arbeitsunfall.

Eine kurze Berührung mit dem heißen Brötchenblech beim Bäcker oder der unglückliche Griff zur Schere beim Friseur: Jedes Jahr verletzen sich Berliner Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Wie viele es genau sind, hat Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) für ihren Jahresbericht zum Arbeitsschutz berechnen lassen. Die Zahlen fallen (vergleichsweise) erfreulich aus: 2017 gab es demnach mit insgesamt 31.446 Arbeitsunfällen rund 800 Arbeitsunfälle weniger als im Vorjahr zu verzeichnen (2016: 32.308). Ein Blick auf die absoluten Zahlen zeigt allerdings auch, dass statistisch gesehen in jedem dritten Berliner Betrieb ein Arbeitsunfall pro Jahr passiert.

Dennoch gehört Berlin damit im bundesweiten Vergleich zu den Ländern mit einer relativ geringen Arbeitsunfallquote. So verunglückten 2017 bundesweit 21 von 1000 vollarbeitenden Beschäftigten – in Berlin hingegen waren es lediglich 18.

Die Statistik der tödlichen Arbeitsunfälle umfasst bereits die Zahlen aus dem vergangenen Jahr – und zählte 2018 laut Senatsverwaltung ein Opfer mehr. Im Vergleich zu 2017 ereigneten sich sechs statt fünf tödliche Arbeitsunfälle. Spitzenreiter bei den tödlichen Arbeitsunfällen ist – wie seit vielen Jahren – das Baugewerbe. Dort haben sich im laufenden Jahr bislang sieben tödliche Arbeitsunfälle ereignet, heißt es im Arbeitsschutzbericht.

Ebenfalls einen Anstieg der Fallzahlen – sogar um ganze zehn Prozent – wurde bei den Verdachtsfällen für Berufskrankheiten verzeichnet – auf insgesamt 1930 Fälle. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Hauterkrankungen, asbestbedingte Erkrankungen, UV-bedingten Hautkrebs sowie Lärmschwerhörigkeit.

Appell für bessere Vorsorge

Arbeitssenatorin Breitenbach appellierte deshalb am Montag an die Firmen, noch bessere Vorsorge zu betreiben: „So vielseitig die Gefahren sind, so groß ist auch das Spektrum an Prophylaxe und an schützenden Maßnahmen. Schließlich ist jeder Unfall einer zu viel“, sagte sie.

In den Berliner Arbeitsschutzbehörden sei zudem das Personal aufgestockt worden. „Die Sicherung des dortigen Fachkräftebedarfs und die Ausbildung von Nachwuchskräften waren uns sehr wichtig. Damit ist eine wichtige Festlegung aus dem Bereich Arbeit der Koalitionsvereinbarung umgesetzt worden – im Interesse der Berliner Beschäftigten.“

Die Datenquelle für den Senatsbericht ist groß: Insgesamt 98.798 Betriebe mit rund 1,5 Millionen Beschäftigten unterliegen der Aufsicht durch die Berliner Arbeitsschutzbehörden, heißt es im Jahresbericht.

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