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Von Tag zu Tag: Zisch!

Bernd Matthies über die schwindende Beliebtheit des Regierenden.

Manche Politiker beherrschen den berühmten Trick der großen Comicfiguren: Sie rasen auf den Abgrund zu, über den Rand weg und immer weiter geradeaus, als wäre nichts passiert. Aber irgendwann ist es doch vorbei, der Absturz geht, zisch, nach unten.

Es scheint so, als habe Klaus Wowereit diesen Punkt nun erreicht. Platz 9 auf der Liste der beliebtesten Berliner Politiker, das ist für den Langzeitregenten mit der scheinbar ewigen Pole Position eine dramatische Niederlage und ein Zeichen dafür, dass die Geduld der Bürger mit ihm allmählich erschöpft ist.

Denn es geht ja nicht nur um die Flughafenpleite, die der andere Verantwortliche, Matthias Platzeck, deutlich besser wegsteckt. Er hat sich schon bei der Oderflut das Image des selbstlosen Kümmerers zugelegt, er geht gewissermaßen streuen, wenn es glatt ist, während Wowereit, selbst strauchelnd, „Habt euch nicht so!“ tönt. Das kann auch Frank Henkel viel besser, der von Wowereits Schwäche profitiert. Er hat erkennbar Spaß an seiner Arbeit, gibt sich lernfähig und dialogbereit. Wowereit dagegen wartet auf das Ende seiner persönlichen Legislaturperiode. Und das merkt der Wähler.

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