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Der Standort Uferhallen ist gefährdet

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

Zukunft der Uferhallen in Berlin-Wedding: Bezirk soll Vorkaufsrecht prüfen

Der Eigentümer will auf dem Gelände in Berlin-Wedding ein Hochhaus bauen, die Künstler:innen fürchten um ihre Atelierräume. Könnte der Bezirk das Grundstück übernehmen?

| Update:

Die Kunstschaffenden im Stadtteil Wedding schlugen vor kurzem Alarm: Sie sehen ihren Atelierstandort in den Uferhallen akut bedroht. 2007 hatte die Uferhallen AG das 20.000 Quadratmeter große Areal zum Kunststandort entwickelt, seit 2017 wird es von der Marema AG betrieben. Auf dem denkmalgeschützten Areal sollte unter anderem ein 13-stöckiges Hochhaus entstehen.

Doch Anfang dieses Jahres vereinbarten die Beteiligten nach Aussage des Eigentümers eine einvernehmliche Pausierung des Bebauungsplanverfahrens, um die planerischen Ziele neu zu erörtern. Was zum Nachteil für die ansässigen Künstler:innen werden könnte. Diese sprachen auch wie der Bezirk allerdings davon, dass der Eigentümer plötzlich und einseitig das Verfahren beendet habe.

Die Bezirksverordneten setzen deshalb alles daran, den Standort an der Panke zu retten. In einem gemeinsamen Antrag von Grüne, SPD und Linke forderten die Fraktionen in der vergangenen Sitzung, die Aufstellung des Bebauungsplans unmittelbar fortzuführen – oder zu prüfen, ob der Bezirk das Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen und das Gelände mit finanzieller Unterstützung des Senats selbst ankaufen könne.

„Kunst und Kultur ist kein Luxus! Wer hier privatwirtschaftliche Interessen gegen die Interessen der Öffentlichkeit abwägt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass das öffentliche Interesse für den Wedding, hiermit aber auch für die ganze Stadt überwiegt. Eigentum verpflichtet“, sagte Tarek Massalme, Fraktionssprecher der Grünen für Stadtentwicklung.

Dies ist ein Text aus dem aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Mitte. Weitere Themen diese Woche sind:

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