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Genuss ja, aber bitte nicht zu viel Spaß: das Thermalbad im brandenburgischen Bad Saarow.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Zweimal pro Woche „Adults only“: Streit um kinderfreie Tage in Therme des Kurorts Bad Saarow

Kein Spaßbad: Ab September will die Therme in Bad Saarow freitags und samstags nur noch Badegäste ab 16 Jahren einlassen. Der Bürgermeister kritisiert das.

Die Einführung von zwei kinderfreien Tagen in der Therme im Kurort Bad Saarow hat Streit in der brandenburgischen Gemeinde ausgelöst. Bürgermeister Axel Hylla (Linke) hält die Entscheidung nach seiner bisherigen Bewertung für falsch und sagte, er könne entrüstete Reaktionen durchaus verstehen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bad Saarow Kur GmbH, Bernd Gestewitz, sagte der dpa, es werde nichts zurückgenommen. Die Therme sei eine Gesundheitseinrichtung und kein Spaßbad.

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Von September an bekommen freitags und samstags nur noch Besucher ab 16 Jahren Zutritt zur Therme im Kreis Oder-Spree. Dies ist auch auf der eigenen Internetseite angekündigt. Mehrere Medien berichteten zuvor darüber. Hotels, die mit „Adults only“ werben, gibt es in Deutschland schon länger.

Aufsichtsratsvorsitzender Gestewitz sagte, er stehe hinter der Entscheidung. Die Therme sei nicht auf Kinder ausgerichtet. Er verwies zudem auf ein Schwimmbad im nicht weit entfernten Fürstenwalde, das als Spaßbad mit Rutsche für Kinder besser geeignet sei.

Die Therme im Kurort Bad Saarow – als Erholungsort auch über Brandenburg hinaus bekannt - wirbt im Internet mit ihrem Thermalsolewasser und einem Wohlfühl- und Gesundheitserlebnis.

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Kurgesellschaft spricht von einer „Kompromisslösung“

In einer schriftlichen Erklärung des Unternehmens hieß es unter anderem: „Ruhe und Entspannung stehen im Vordergrund, eine Zielstellung, die mit den Interessen von Familien mit Kindern nicht immer vereinbar ist. Insbesondere an den Wochenenden erinnert die Therme immer mehr an ein Spaßbad.“ Es habe auch Beschwerden von Besuchern über Lärm und Unruhe gegeben.

Die kinderfreien Tage bezeichnete das Unternehmen als „Kompromisslösung“. Außerdem werden an anderen Tagen weiterhin etwa Babyschwimmen und Seepferdchenkurse angeboten.

Bad Saarows ehrenamtlicher Bürgermeister Hylla sagte dagegen, diese kinderfreien Tagen passten nicht zu Bad Saarow. Es dürfe nicht das Image einer kinderfeindlichen Gemeinde entstehen. Zudem habe die Therme auch immer die Möglichkeit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen, wenn es etwa Verstöße gegen Regeln gebe. Hylla zufolge muss über die Entscheidung für zwei kinderfreie Tage nun im Gemeinderat beraten werden.

Vier-Sterne-Haus wirbt für sich als „Erwachsenenhotel“

Mit dem Kinderverbot steht die Therme auch in Bad Saarow nicht allein da: In nur einem Kilometer Entfernung wirbt das Vier-Sterne-Haus „Esplanade“ für sich als „Erwachsenenhotel“. Seit November 2015 nimmt es nur noch Gäste ab 16 Jahren auf.

„Um allen Gästen absolute Ruhe und Entspannung zu gewährleisten, haben wir uns ganz bewusst für das Zielpublikum 16+ entschieden“, schreibt das „Esplanade“ auf seiner Website – und wirbt mit einer „Auszeit“ am Scharmützelsee. Auf das Thermalbad des Kurorts sind die Gäste derweil gar nicht angewiesen. Das Hotel verfügt selbst über einen größeren Wellness-Bereich mit Bädern, Pools und Saunen. (Tsp, dpa)

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