Doku über Elon Musk: Wie besessen ist der Überflieger?

Er revolutionierte die Raumfahrt und produzierte das erste serienmäßige Elektroauto: Mit ihrer dreiteiligen Dokumentation „Elon Musk – Genie und Wahnsinn“ (ZDF Mediathek) zeichnen der britische Regisseur Jeremy Llewellyn-Jones und die preisgekrönte Filmemacherin Marian Mohamed den rasanten Aufstieg von Elon Musk nach.

Als Schlüsselerlebnis für den Tech-Unternehmer aus Südafrika erwies sich eine Reise nach Russland. Dank seiner Beteiligung an Paypal war der damals Ende 20-Jährige längst schon Multimillionär. Doch er wollte noch höher hinaus – buchstäblich: Ein Raumfahrtunternehmen wollte er begründen. Man hielt ihn für wahnsinnig. Raketen kosteten in den USA pro Stück 100 Millionen Dollar. Zuviel selbst für Elon Musk.

Russische Exemplare waren schon für zwei Millionen zu haben. Als Musk einem russischen Ingenieur seine Pläne erläuterte, spuckte der ihm auf die Schuhe. Der Stachel saß tief. Die Dokumentation zeigt, mit welcher Besessenheit Musk Raketen selbst entwickelte. Und dafür alles aufs Spiel setzte. 2020 führte er als erstes Privatunternehmen einen bemannten Flug zur Raumstation ISS durch. Eine Mission Impossible, die Musk mit Tesla wiederholte – und so die gesamte Automobilindustrie zum Umdenken zwang.

Die Doku spart nicht mit Kritik an dem Hitzkopf, der durch grenzwertige Bemerkungen aneckt. Familienmitglieder, Mitarbeiter, Freunde und Feinde zeichnen ein nicht nur schmeichelhaftes Bild von Elon Musk. Die Vielfalt seiner Unternehmen – etwa die projektierte Vernetzung des menschlichen Hirns mit Computern – wird allerdings nur gestreift. Die spektakuläre Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter ist nicht mehr enthalten. Dennoch gelingt den Autoren die lebhafte Nahaufnahme eines singulären Überfliegers.