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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnt vor steigenden Preisen, trotz Bremse.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler / IMAGO/Bernd Elmenthaler

Gas wird sehr lange teuer bleiben: Habeck dämpft Erwartungen an Preisdeckel

Am Dienstag verabschiedete die Bundesregierung einen Abwehrschirm und einen Gaspreisdeckel. Der Wirtschaftsminister fordert die Deutschen dennoch zum Energiesparen auf.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Erwartungen an den geplanten Gaspreisdeckel gedämpft. Man könne damit den Gaspreis nicht so weit herunter subventionieren wie er 2021 gewesen sei, sagte der Grünen-Politiker am Freitag im Deutschlandfunk. „Und zwar sehr lange nicht. Gas und Energie insgesamt wird die deutsche Volkswirtschaft mehr kosten, als sie es in den ganz günstigen Jahren getan hat.“

Auch werde nicht jede Preiserhöhung vermieden werden können. „Eine gewisse Last wird genommen werden, aber die komplette Last wird sicherlich nicht genommen werden können“, sagte Habeck. „Auch nicht mit diesen gigantischen 200 Milliarden Euro.“

Gaspreisbremse und Abwehrschirm am Dienstag beschlossen

Die Ampelkoalition hatte am Donnerstag einen neuen „Abwehrschirm“ von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der steigenden Energiepreise zu stützen. Die umstrittene Gasumlage ist vom Tisch - dafür soll es eine Gaspreisbremse geben.

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Mindestens für einen Teil des Verbrauchs sollen die Preise so gedeckelt werden, dass private Haushalte und Firmen nicht überfordert sind. Was das genau bedeutet, ist aber noch offen. Eine Kommission soll bis Mitte Oktober Vorschläge machen.

Das Geld für den Gaspreisdeckel solle „schnell und unbürokratisch“ ausgekehrt werden, sagte Habeck. Die hohen Kosten würden über Schulden aufgenommen und würden „von uns Steuerzahlern abbezahlt werden müssen“.

Wenn die Haushalte den Verbrauch nicht runterbringen, dann droht noch immer, dass wir zu wenig Gas im Winter haben.

Robert Habeck

Es dürfte bei dem Gaspreisdeckel nicht passieren, dass der Gaspreis so herunter geregelt werde, dass kein Gas mehr gespart werde, betonte Habeck. Verbraucher müssten weiter Gas sparen.

Energiesparen bleibt unabdingbar

Denn das Sparen ist nach Angaben von Wirtschaftsminister Robert Habeck trotz des geplanten Gaspreisdeckels unabdingbar. „Wir müssen die Gasverbräuche nach wie vor runterbringen. 20 Prozent sind für Deutschland Zielmarke“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag im Deutschlandfunk. „Wenn die Haushalte den Verbrauch nicht runterbringen, dann droht noch immer, dass wir zu wenig Gas im Winter haben.“

Nicht jede Preiserhöhung wird genommen werden. Eine gewisse Last wird genommen werden, aber die komplette Last wird nicht genommen werden können - auch nicht mit diesen gigantischen 200 Milliarden Euro.

Robert Habeck

Daher würden die oberen Spitzen der Verbräuche auch nicht gedeckelt, damit ein Anreiz zum Sparen gegeben werde. Die genaue Ausgestaltung des Gaspreisdeckels sei aber Aufgabe der eingesetzten Kommission. Habeck schloss nicht aus, dass die Verbraucher auch über eine Prämie, die zu versteuern wäre, von den steigenden Energiepreisen entlastet würden.

„Das ist noch nicht ausgeschlossen, dass das so kommt.“ Er betonte aber, das Geld müsse „schnell und pauschal“ gezahlt und keine komplizierten Prozesse in Gang gesetzt werden. (dpa, Reuters)

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