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Ein Raucher drückt an einem Strand in Frankreich eine Zigarette aus.

© Imago/Andia/Perrogon

135 Euro Geldstrafe droht: In Frankreich ist ab Sonntag Rauchen in Parks und an Stränden verboten

Keine Kippen mehr an Stränden, in Bushaltestellen, Schwimmbädern und Parks: Die Regierung in Paris verschärft die Regeln für Raucher. E-Zigaretten sind nicht betroffen.

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Verschärfte Regeln in Frankreich: Ab Sonntag ist dort das Rauchen in Parks und an Stränden verboten. Das entsprechende Dekret wurde am Samstag im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht. Ihm zufolge darf auch an mehreren weiteren Orten nicht mehr geraucht werden. Dazu zählen Schulen, Bushaltestellen, Schwimmbäder und Parks. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von 135 Euro.

Mit dem Gesetz sollen vor allem Kinder geschützt werden – sowohl vor einem Rauchbeginn im jungen Alter als auch vor Passivrauchen. Nicht betroffen sind die Terrassen von Restaurants und Cafés, auf ihnen kann weiter geraucht werden. Auch E-Zigaretten werden in dem Dekret nicht erwähnt.

Rauchverbot in Frankreich soll Kinder schützen

Nach Schätzung von Experten ist Tabakkonsum pro Jahr für 75.000 Todesfälle in Frankreich verantwortlich und verursacht Kosten in Höhe von 156 Milliarden Euro. Auch Passivrauchen ist gefährlich und verursacht demnach bis zu 5000 Todesfälle jährlich.

Das Gesetz zielt bewusst auf Orte, an denen sich junge Menschen aufhalten. Die Regierung betont, dass 90 Prozent der Raucher mit dem Rauchen begonnen haben, bevor sie 18 wurden. Gesundheitsministerin Catherine Vautrin gibt sich entschlossen: „Wo Kinder sind, da muss der Tabak verschwinden“, sagte sie kürzlich in einem Interview. Die Freiheit zu rauchen ende dort, „wo das Recht der Kinder auf gesunde Luft beginnt“.

Der ihr beigeordnete Minister Yannick Neuder löste Anfang des Jahres allerdings Kritik aus, als er erklärte, dass er zu einem möglichen Rauchverbot in Straßencafés keine Meinung habe, und dass man „die Franzosen in Ruhe lassen“ solle.

„Die tun wirklich alles, um die Leute zu nerven“, schimpft die Rentnerin Simone Torrente am Strand Catalans. „Natürlich sollte man die Kippen nicht einfach so wegwerfen, hier sind ja Kinder. Aber die Leute werden einfach weiter am Strand rauchen“, meint sie. 

Schon bisher war in Frankreich das Rauchen an zahlreichen Orten verboten, unter anderem am Arbeitsplatz, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Spielplätzen. Das Rauchen in Privatautos, wenn Kinder mitfahren, kann mit einer Strafe von bis zu 750 Euro belegt werden. Nach einer Umfrage begrüßen 62 Prozent der Befragten die nun erfolgte erneute Ausweitung des Rauchverbots. (AFP=

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