zum Hauptinhalt
Marlène Schiappa bei einem Auftritt in Mexiko-Stadt (Archivbild).

© imago images / Agencia EFE/ Gutiérrez

Aufregung in Frankreich: Französische Staatsministerin auf „Playboy“-Cover

Die französische Politikerin Marlène Schiappa hat sich für den „Playboy“ ablichten lassen. Aus der französischen Politik gibt es Ablehnung – aber auch Zustimmung.

Stand:

Marlène Schiappa arbeitete als feministische Autorin und Bloggerin, bevor sie in die Politik ging und von 2017 bis 2020 Frankreichs erste Ministerin für die Gleichheit zwischen Frauen und Männern wurde. Derzeit befasst sie sich als Staatssekretärin unter anderem mit den Themen Sozial- und Solidarwirtschaft – und polarisiert mit einer „Playboy“-Aktion.

Schiappa wird auf der französischen Titelseite des vor allem für seine Fotos von leicht bekleideten Frauen bekannten Magazins abgebildet, allerdings in Kleidung, wie die Zeitung „Le Monde“ schreibt. Dazu gehöre ein zwölfseitiges Interview über Frauen- und Schwulenrechte sowie Abtreibung. Die Entscheidung, sich für den „Playboy“ (Ausgabe „April/Juni“) ablichten zu lassen, stößt im politischen Frankreich auf Kritik.

„Wo ist der Respekt für die französische Bevölkerung“, fragt die Grünen-Politikerin Sandrine Rousseau dem „Le Monde“-Bericht nach in einer französischen Fernsehsendung. Rousseau findet offenbar den Zeitpunkt der Aktion falsch, sie verweise auf die umstrittene Rentenreform und die Inflation im Land. Und weiter: „Frauenkörper sollten überall ausgestellt werden können, damit habe ich kein Problem, aber es gibt einen gesellschaftlichen Kontext“, so Rousseau.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die französische Premierministerin Élisabeth Borne habe Marlène Schiappa laut der französischen Presseagentur „AFP“ angerufen und dabei kritisiert. Besonders in der aktuellen Lage Frankreichs – das Land wird von Massenprotesten und Streiks erschüttert – sei Schiappas Verhalten unangemessen.

„Playboy“ verteidigt sich: kein „Softporno-Magazin“

Gegenüber „AFP“ verteidigte „Playboy“-Redakteur Jean-Christophe Florentin das Fotoshooting und das Interview mit Marlène Schiappa. Sie sei die „am meisten ‚Playboy‘-kompatible“ der Minister und Ministerinnen, denn „sie setzt sich für Frauenrechte ein und hat verstanden, dass der ‚Playboy kein Magazin für alte Machos ist, sondern der feministischen Sache dienen kann“. Der „Playboy“ sei kein „Softporno-Magazin“, meint Jean-Christophe Florentin.

Auch Innenminister Gérald Darmanin verteidigte Marlène Schiappa. Dem „Spiegel“ nach nannte er sie beim Sender „CNews“ eine „Frau mit Charakter“ und eine „mutige Politikerin“. Im Radiosender „Europe1“ drückte Darmanin ebenfalls seine Unterstützung aus. 

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Marlène Schiappa selbst verteidigte ihre Aktion auf Twitter.

Sie schreibt: „Es ist überall und jederzeit wichtig, das Recht der Frauen zu verteidigen, über ihren Körper zu verfügen. In Frankreich sind Frauen frei. Nichts gegen rückwärtsgewandte und heuchlerische Menschen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })