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Ausrufung des neuen Königs: Charles III. will dem Vorbild seiner Mutter folgen
„God save the King“: Charles III. ist nun offiziell das neue britische Staatsoberhaupt. Der selbstlose Dienst seiner Mutter sei ihm ein Beispiel, sagt er.
Stand:
Charles III. ist offiziell zum König ernannt worden. Bei der Proklamation am Samstag in London handelte es sich um einen formalen Akt. Dafür wurde eigens ein Accession Council einberufen, ein „Thronbesteigungsrat“. Zum Accession Council gehören Mitglieder des Kronrates, also aktive und frühere Regierungsmitglieder, Kirchenvertreter, Richter, Mitglieder der königlichen Familie und andere Persönlichkeiten.
Als erster unterzeichnete der älteste Sohn des Königs und neuer Thronfolger Prinz William die Proklamation, danach Charles' Ehefrau Königin Camilla. Charles war bereits mit dem Tod seiner Mutter Königin Elizabeth II. automatisch britischer König geworden.
Der erste Teil der Zeremonie im St.-James's-Palast fand ohne den Monarchen statt. Anschließend leitete Charles erstmals eine Sitzung des Privy Council genannten Kronrats.
Mit Fanfarenstößen und im Beisein zahlreicher Soldaten mit Bärenfellmützen wurde Charles III. dann auch auf dem Balkon des St. James’s-Palastes in der Londoner Innenstadt zum König ausgerufen. Damit wurde die Proklamation auch in der Öffentlichkeit und sichtbar für das Volk vollzogen.
Wie so viele staatliche Zeremonien in Großbritannien hat sich auch diese ungebrochen über die Jahrhunderte erhalten. „Kommunikation aus dem Jahr 1400“, sagte eine britische Fernsehkommentatorin. „Manche Dinge ändern sich nie.“ Weitere Lesungen gibt es in der City von London sowie am Sonntag dann auch in Schottland, Nordirland und Wales.

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Als neuer britischer König sieht sich Charles III. dem Erbe seiner Mutter Königin Elizabeth II. verpflichtet. „Mein Mutter hat ein Beispiel von lebenslanger Liebe und selbstlosem Dienst gesetzt“, sagte Charles bei der Proklamation. Ihre Regentschaft sei beispiellos gewesen in Länge, Hingabe und Ergebenheit.
„Ich bin mir des großen Erbes und der Pflichten und Aufgaben äußerst bewusst, die mir weitergegeben wurden“, betonte der Monarch. „Indem ich diese aufnehme, werde ich mich bemühen, dem Vorbild folgen, das gesetzt wurde.“
Charles III hob bei seiner Ansprache zur Proklamationszeremonie auch die Bedeutung seiner Frau, Königin Camilla, hervor. „Ich bin zutiefst bestärkt durch die fortwährende Unterstützung meiner geliebten Frau“, sagte der 73-Jährige.
Die zwei Jahre ältere Camilla wurde durch den Tod von Queen Elizabeth II. zur Queen Consort. Den Titel trug zuletzt die Mutter der gestorbenen Monarchin, Queen Mum.
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Abgesehen von der Proklamation folgt noch eine Krönung. Die Krönung von Elizabeth II. fand 1953 statt – 16 Monate, nachdem sie nach dem Tod ihres Vaters Königin geworden war.
Die Queen war am Donnerstag auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland im Alter von 96 Jahren gestorben. Noch zwei Tage vorher hatte sie dort die neue Premierministerin Liz Truss empfangen und formell mit der Regierungsbildung beauftragt.
Truss' neues Kabinett sollte noch am Samstag eine erste Audienz beim König erhalten. Die Regierungschefin selbst hatte Charles bereits am Freitag im Buckingham-Palast aufgesucht.
Der Leichnam der Queen soll an diesem Sonntag von Schloss Balmoral zuerst in den Holyrood-Palast in Edinburgh, die Residenz der Königin in Schottland, überführt werden. In der schottischen Hauptstadt soll der Leichnam anschließend in einer Kathedrale aufgebahrt werden, bevor er nach London gebracht wird. (dpa)
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