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Kardinal und Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki spricht bei einem Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. im Kölner Dom. (Archivbild)

© dpa/Henning Kaiser

Bereits 55.000 Unterschriften gesammelt: Priester bittet Papst Leo XIV. in Petition, Kardinal Woelki abzusetzen

Eine Online-Petition bittet den Papst um die Absetzung des Erzbischofs von Köln. Woelki habe seine Glaubwürdigkeit verloren, argumentiert ein Münchner Priester.

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Eine an Papst Leo XIV. gerichtete Petition fordert die Absetzung des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki. Die Initiative wurde am 26. Mai von dem Münchner Priester Wolfgang F. Rothe auf der Online-Plattform change.org gestartet.

Sie hat inzwischen mehr als 55.000 Unterstützende gefunden und sagt, der Kardinal hätte seine Glaubwürdigkeit verloren. Hintergrund sind die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Kardinal Woelki, die gegen Zahlung einer Geldauflage von 26.000 Euro eingestellt wurden.

Die Staatsanwaltschaft hatte wegen möglicher Falschaussagen Woelkis zu zwei Missbrauchsfällen ermittelt. Für die Staatsanwaltschaft besteht ein hinreichender Verdacht, dass Woelki fahrlässig in einem Fall eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben sowie vor dem Landgericht einen Falscheid abgelegt hat. Wesentlich für den Verzicht auf eine Anklage sei gewesen, dass Woelki bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten sei.

Das Erzbistum hatte zur Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage erklärt, Woelki verzichte damit auf sein Recht, die Vorhaltungen der Staatsanwaltschaft vor Gericht klären zu lassen. Bei der Geldauflage handele es sich nicht um eine Strafe.

Kritik an Pressemitteilung über Woelkis mutmaßliche Unschuld

Die Initiatoren der Unterschriftensammlung kritisieren eine Pressemitteilung des Erzbistums Köln, in der es heißt: „Kardinal Woelki ist unschuldig und hat nicht gelogen. Er hat keine Aussagedelikte, insbesondere keinen Meineid begangen.“ Dies sei wahrheitswidrig, so die Petition. Denn die Staatsanwaltschaft habe eine Verurteilung des Kardinals im Falle einer Anklage als „überwiegend wahrscheinlich“ eingestuft.

Zu den Erstunterzeichnenden gehören auch der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller, Christian Weisner von der Reformgruppe „Wir sind Kirche“ sowie Maria Mesrian von der Reformbewegung Maria 2.0.

Zu der Petition sagte ein Sprecher des Erzbistums der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), für den Erzbischof stelle das Verfahrensende einen Schlusspunkt dar. „Er möchte sich jetzt mit ganzer Kraft und gemeinsam mit den Gläubigen den Zukunftsthemen des Erzbistums Köln widmen.(KNA)

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