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Wanderarbeiter aus Südeuropa kommen in den erregten Debatten zwischen Veganern und Omnivoren selten vor.

© imago/Rainer Unkel

Kochbuch der Woche: Erntehelfer

Hermann Recknagel hat Saisonarbeiter in der Pfalz besucht. Das Buch mit atmosphärischen Bilder ist Pflichtlektüre für alle Gemüseesser.

Die armen Tiere! Um ihr Wohlergehen sind viele so besorgt, dass sie ganz auf Fleisch verzichten. Und was ist mit den Menschen? In den erregten Debatten zwischen Veganern und Omnivoren kommen die Arbeiter, die im Akkord unsere Vitamine pflücken, selten vor.

Hermann Recknagel hat sie besucht, in der Pfalz. Saisonarbeiter, die meisten von ihnen aus Rumänien. In der Dunkelheit ist der Fotograf mit ihnen aufgebrochen, dicht gedrängt im Lastwagen, hat zugeschaut, wie sie, hochkonzentriert, Rhabarber und Petersilie, Karotten und Radieschen ernten und Lauchstangen schleppen, wie sie im Containerdorf leben, im Buch erzählt er davon.

Es sind atmosphärische, nie romantische Bilder, am eindrucksvollsten die seitenfüllenden Einzelportraits, mit denen er den Arbeitern ein Gesicht gibt. Erschienen ist der großformatige Band beim Verlag Kookbooks, der nicht auf Kochbücher, sondern zeitgenössische Lyrik spezialisiert ist. Pflichtlektüre für alle Gemüseesser.

Hermann Recknagel: Suppengrün 0,99 Euro. Kookbooks, 224 Seiten, 49 Euro.
Hermann Recknagel: Suppengrün 0,99 Euro. Kookbooks, 224 Seiten, 49 Euro.

© promo

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