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Rundfunk Berlin-Brandenburg, ein Sender in Schieflage.

© dpa/Carsten Koall

Gehalt, Bonus, Sonderzahlungen: Schlesinger verwandelte den RBB in einen Selbstbedienungsladen

In der Ära der fristlos entlassenen Intendantin herrschte erkennbar eine Kultur des Raffens. In der Geschäftsleitung agierten die Raupen Nimmersatt.

Ein Kommentar von Joachim Huber

„Bloß nicht langweilen“: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hält seinem Motto unverändert die Treue. Freilich weniger in seinem (Fernseh-)Programm, sondern vermehrt in der Art und Weise, wie mit Rundfunkbeiträgen umgegangen wurde.

In der Ära der fristlos entlassenen Intendantin Patricia Schlesinger herrschte erkennbar eine Kultur des Raffens. In der Geschäftsleitung agierten die Raupen Nimmersatt.

Zum Beispiel Schlesingers Einkünfte, wie sie „Business Insider“ meldet: Jährliches Grundgehalt von rund 300.000 Euro, Bonus von 50.000 Euro, 4200 Euro Aufwandspauschale, 18.000 für Sonstiges.

Als die Ehrgeizige noch ARD-Vorsitzende wurde, sollten 2000 Euro pro Monat dazukommen. Und sie sorgte, im Verbund mit dem damaligen Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf, für Systempflege. Auch den Direktoren, schon versorgt mit Gehalt und Boni, wurden Zuzahlungen für die Jahre des ARD-Vorsitzes gewährt.

Katrin Vernau, Interims-Intendantin des RBB, sagt, „hier sind Maß und Mitte völlig verloren gegangen“. Es sind ja nicht allein dieses Mehr und Mehr, die verwundern, es ist diese Mischung aus Selbstbedienung und Allmachtsgefühl, die empören muss. Wir sind es uns wert, da kann genug gar nicht genug sein. Von einem gewissen Punkt an müssen Schlesinger und Getreue sich von der Realität abgekoppelt haben.

Es sind Medienberichte, die die neuen Zumutungen für den Beitragszahler aufgedeckt haben. Nicht der Sender, nicht die Gremien, nicht die neue Geschäftsleitung um Intendantin Vernau. Nehmen die Verantwortlichen an der Masurenallee wahr, was da abgeht?

Ich befürchte, alles nur an Frau Schlesinger fest machen zu wollen, verkennt die eklatanten Systemmängel im rbb und ÖRR.

Schreibt Community-Mitglied rumpelrumpel

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg stellt sich als eine Sumpflandschaft dar, deren Breite, Länge und Tiefe noch nicht endgültig vermessen ist. Bloß nicht wundern. Es wächst das Misstrauen.

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