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Spanisch-koreanische Küche im Restaurant „Kochu Karu“, Prenzlauer Berg.

© Kunalum Lee

Aus für Kochu Karu: Warum das kreative Restaurant in Prenzlauer Berg schließt

Mit seiner überraschenden Mischung aus spanischer und koreanischer Küche hatte das Restaurant viele Fans. Bis Ende November kann man noch hin.

Von Felix Denk

Stand:

Gibt ja gar nicht so viel, was es in Berlin nicht gibt. Usbekische Teigtaschen, ghanaisches Fufu, peruanisch-japanische Nikkei-Küche… Alles kein Problem. Doch die Kombination aus Spanisch und Koreanisch ist wohl nicht nur für Berlin einzigartig. Oder besser war. Denn das „Kochu Karu“, das sich auf diese Kreuzung spezialisiert hat, wird Ende des Monats schließen. Nach 13 Jahren. Das hat Inhaberin Bini Lee gerade auf der Webseite des Restaurants in Prenzlauer Berg verkündet.

Wie sehr sich spanische und koreanische Küche bereichern können, hat das „Kochu Karu“ immer wieder überzeugend bewiesen. Der langjährige Küchenchef José Miranda Morillo stammt aus Andalusien, Gastgeberin Bini Lee aus Südkorea. Bis vergangenes Jahr waren sie auch privat ein Paar. Beide Esskulturen verbindet die Liebe zu kleinen Tellern und den konzentrierten Aromen darauf. Ob es Einflüsse der vegetarischen Tempelküche sind oder beste lokale Zutaten wie Iberico-Schwein und Blauschimmelkäse aus Asturien.

Mit ihrer ganz besonderen Fusion haben sie es geschafft, eine gehobene Küche knapp unterm Michelin-Stern zu servieren und gleichzeitig im Kiez mit zugänglichen Angeboten verankert zu bleiben. Denn hier kann man sich entscheiden, ob man ein fünfgängiges Menü zum Teilen wählt (mit vegetarischer Option, 110 Euro für zwei Personen), Kleinigkeiten à la carte oder sich seine eigene Speisefolge zusammenstellen möchte.

Auch Jeong Kwan aus der Netflix-Serie „Chefs Table“ stand schon in der Küche

In den letzten Monaten ging die Küchenreise stärker in Richtung Korea. Auch die bislang auf Wein fokussierte Getränkeauswahl erlebte eine dem Essen zugewandte Erweiterung durch das Reisgebräu Makgeolli, zum Teil wird es von Köchin Sora Seo selbst hergestellt.

Sora Seo, Köchin im Restaurant „Kochu Karu“, braut Makgeolli.

© Kunalum Lee

Im vergangenen Jahr leitete Bini Lee das Restaurant alleine. Eine Weile betrieb sie gegenüber auch einen Deli mit koreanischer Feinkost und spanischem Käse.

Auf der Webseite schreibt Lee, dass das Aus des Restaurants private Gründe habe und sie erstmal nach Südkorea zurückmöchte, unter anderem ins buddhistische Kloster Cunjinam, wo die auch aus der Netflix-Serie „Chef’s Table“ bekannte Nonne Jeong Kwan kocht, die als Gast auch schon im „Kochu Karu“ in der Küche stand.

Wer nochmal vorbeischauen möchte: Bis zum 30. November gibt es noch die Gelegenheit dazu.

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