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Liedermacher und Komponist Konstantin Wecker (Archivbild 2021).

© dpa/Peter Kneffel

„Ich war amüsiert-angeekelt“: Autorin beschreibt Backstage-Begegnung mit Konstantin Wecker

Der Liedermacher Konstantin Wecker hatte zuletzt eingeräumt, vor einigen Jahren eine intime Beziehung mit einer damals Minderjährigen geführt zu haben. Nun erhebt die Autorin Hanna Lakomy neue Vorwürfe gegen den Münchner.

Stand:

Die Autorin und Kolumnistin Hanna Lakomy hat über einen Facebook-Post neue Vorwürfe gegen den Münchner Liedermacher Konstantin Wecker erhoben. Demnach soll der heute 78-Jährige sie im Jahr 2015 unaufgefordert angefasst und auf sein Hotelzimmer eingeladen haben.

Die heute 41-jährige Lakomy, die unter dem Künstlernamen Salomé Balthus bekannt ist, war damals 31 Jahre alt.

Was ich NIE erlebt habe: eine Hand auf meinem Oberschenkel. Auch nicht: die Einladung aufs Hotelzimmer.

Hanna Lakomy, Autorin

„Im Jahr 2015 bin ich ihm begegnet. Eigentlich wollte ich mich bei ihm bedanken: er (sic!) hatte ein paar nette Worte zum 70. Geburtstag meines Vaters geäußert“, beginnt Lakomy ihren Post, der noch immer online einsehbar ist. Sie berichtet, dass sie damals ein Konzert Weckers in Leipzig besucht habe.

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„Ich kenne Backstage-Situationen seit meiner Kindheit: ich (sic!) habe sie aber stets als geschützten, familiären Raum erlebt“, schreibt sie weiter. „Was ich NIE erlebt habe: eine Hand auf meinem Oberschenkel. Auch nicht: die Einladung aufs Hotelzimmer“, schildert die Autorin ihre damaligen Erlebnisse und wundert sich: „Direkt am Tisch vor den Augen der Entourage, und vor der Managerin meines Vaters.“ Ihr 2013 verstorbener Vater Reinhard Lakomy gehörte als Komponist und Sänger zu den bekanntesten Künstlern der DDR.

Von Weckers Entourage zurechtgewiesen

Lakomy betont, dass sie damals volljährig war und „durchaus nicht nachhaltig traumatisiert. Ich war nur amüsiert-angeekelt.“ Einerseits „von dem kaputten Künstler“, mehr aber noch „von seiner Entourage“. Von dieser sei sie zurechtgewiesen worden, nachdem sie ein Schimpfwort gegenüber Wecker formuliert hatte.

Lakomy, die auch als Sexarbeiterin tätig ist, erläutert, dass sie an diesem Abend Pullover mit Rollkragen und Jeans getragen habe, „was nichts zur Sache tut“. Zudem sei sie 2015 „noch lange nicht als Sexarbeiterin geoutet und bekannt“ gewesen. „Aber auch das wäre übrigens keine Entschuldigung“, schließt sie ihren Facebook-Post.

Wecker hat sich zu den neuen Anschuldigungen bislang nicht geäußert. In der vergangenen Woche erhob eine heute 30-jährige Frau in der „Süddeutschen Zeitung“ schwere Vorwürfe gegen den Liedermacher.

Sie habe Wecker als Schülerin im Alter von 15 Jahren nach einem Konzertbesuch kennengelernt. Der damals 63-jährige Wecker soll in den Jahren 2011 und 2012 fast täglich mit der Jugendlichen Chatnachrichten ausgetauscht und telefoniert haben; die Frau berichtet auch von mehrfachen sexuellen Begegnungen in Hotelzimmern, nachdem sie 16 Jahre alt geworden war.

Wecker: „Tiefstes Bedauern“

Wecker entschuldigte sich für sein Handeln. „Nach seiner Erinnerung handelte es sich damals um eine einvernehmliche Beziehung zu der jungen Frau, die allerdings unter moralischen Maßstäben ein gänzlich unangemessenes Verhalten seinerseits darstellte“, teilte der Anwalt des 78-Jährigen mit. Wecker äußerte sein „tiefstes Bedauern“ über die Beziehung. „Ich möchte die betroffene Frau um Entschuldigung bitten“, teilte der Liedermacher über seinen Anwalt mit.

Die Frau ist laut „SZ“ bis heute wegen der psychischen Folgen in Therapie. Die Beziehung zu dem deutlich älteren Liedermacher habe sie nachhaltig traumatisiert.

Wecker hatte vor zwei Wochen sämtliche Auftritte seiner aktuellen Tournee für den laufenden Monat abgesagt. Er sei seit Anfang des Monats schwer erkrankt und befinde sich nun auch in stationärer Behandlung, schrieb sein Anwalt. (Tsp)

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