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„Kälteres und windstilles Wetter“: EU-Gasspeicher mit 58 Prozent Füllstand deutlich unter Vorjahresniveau
Der Füllstand der Gasspeicher in der EU stellt allerdings noch keine unmittelbare Gefahr für die Versorgung dar. Der Gaspreis stieg allerdings auf den höchsten Wert seit Oktober 2023 an.
Stand:
Die Gasvorräte in der EU sind in diesem Winter deutlich schneller gesunken als im Vorjahr. Die Gasspeicher sind derzeit zu 58,5 Prozent gefüllt, wie aus Daten der europäischen Plattform zur Gasspeicherung (Agsi) hervorgeht. Vor einem Jahr lag der Füllstand EU-weit noch bei 74 Prozent.
In Deutschland sind die Gasspeicher zu gut 61 Prozent gefüllt, Italien erreichte knapp 68 Prozent. Frankreich verzeichnete mit gut 42 Prozent den zweitniedrigsten Wert in der EU, nur in Kroatien war der Füllstand etwas geringer.
Der aktuelle Füllstand der Gasspeicher in der EU stellt zwar keine unmittelbare Gefahr für die Versorgung dar, aber um die Vorräte für den nächsten Winter zu füllen, müssen die EU-Länder nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) deutlich mehr Gas kaufen als in den Sommern der Jahre 2023 und 2024.
Ein Grund für den Rückgang der Gasreserven sei „das kältere und windstille Wetter“, das zu Einbußen bei der Windenergie geführt habe, erklärte Mike Fulwood vom Oxford Institute for Energy Studies. Zudem hatte die Ukraine zum Jahresanfang den Transitvertrag für russisches Erdgas auslaufen lassen, das bislang über Pipelines in der Ukraine nach Europa geliefert worden war. Besonders Österreich, die Slowakei und Ungarn bezogen bis dahin noch viel russisches Gas.
Der Gaspreis in Europa stieg zuletzt an. Der als Referenzwert betrachtete niederländische TTF-Gaskontrakt lag am Mittwoch bei 51 Euro je Megawattstunde - der höchste Wert seit Oktober 2023. Am Donnerstagmorgen lag er bei 50,29 Euro. (AFP)
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