zum Hauptinhalt
Ein Betriebssystem für unterschiedliche Endgeräte, das verspricht Windows 10. Der Handel hofft, dass viele Verbraucher das Weihnachtsgeld in neue Hardware investieren.

© picture alliance / dpa

Neue Windows-PCs und Notebooks: Leistung im Überfluss

Derzeit kommen besonders viele PCs und Notebooks heraus. Neu an ihnen ist nicht nur Windows 10. Worauf beim Kauf zu achten ist.

Ein Lenovo Yoga, der mit seinem umklappbaren Touch-Display sowohl als Notebook als auch als Tablet eingesetzt werden kann, kostet rund 600 Euro. Für das Asus Zenbook werden rund 1000 Euro aufgerufen. Und der Tower-PC mit dem Intel-Prozessor der sechsten Generation und der Spiele-Grafikkarte GeForce GTX 970 („Chip“: Preis-Leistungs-Kracher) kostet 1400 Euro. Es ist beinahe so etwas wie eine Tradition: Erst türmen sich in den Supermärkten die Paletten mit Lebkuchen und Printen, dann folgen im Oktober neue PCs und Notebooks. Der Handel hofft, dass bei den Verbrauchern das Geld etwas lockerer in der Tasche sitzt, weil jetzt das Weihnachtsgeld ausgezahlt wird. In diesem Jahr werden die potenziellen Computerkäufer dabei besonders umworben, denn seit Ende Juli ist das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 10 erhältlich.

Mehr als nur ein neues Betriebssystem

In vielen neuen Rechnern steckt jedoch mehr als nur ein neues Windows. Für beinahe jede Komponente gibt es Neuentwicklungen. Dass die Computer der neuesten Generation wieder einmal leistungsstärker wurden, ist zwar für viele Anwender zweitrangig. Wer seinen PC oder Laptop vor allem zum Schreiben von Texten und Mails, zum Bearbeiten von Fotos oder zum Surfen im Internet benötigt, lastet den Computer nur partiell aus. Andere Entwicklungen sind jedoch auch für diese User interessant. Die neuen Intel-Core-Prozessoren der sechsten Generation – mitunter werden sie auch als Skylake-Prozessoren bezeichnet – verbrauchen zudem nochmals weniger Strom. Dadurch sind Akkureichweiten bei Notebooks von mehr als acht Stunden kein unbezahlbarer Luxus mehr. Mindestens genauso wichtig sind die neuen Schnittstellen, die mit den Skylake-Prozessoren einhergehen. Die Datenrate von USB 3.0 und USB 3.1 hat sich gegenüber dem bisherigen Standard verzehn- beziehungsweise verzwanzigfacht. Hat das Back-up bislang beispielsweise zwei Stunden gedauert, verringert sich diese Zeit auf etwas mehr als zehn Minuten. Ein USB-3.1-Anschluss vom Typ C ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn zudem USB-3.0-Buchsen bereitstehen, denn nur sie können mit USB-2.0-Steckern vom Typ A umgehen. Das ist wichtig, damit bereits vorhandene Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner oder externe Festplatten weiter verwendet werden können. Insgesamt gilt: Der Verkauf von Computern mit Skylake-Technologie hat gerade erst begonnen. Wer einen Computer sucht, der auch nach fünf Jahren noch nicht zum alten Eisen gehört, sollte im Zweifel lieber auf ein für ihn passendes System mit den neuen Komponenten warten. Andere Verbraucher können hingegen bereits jetzt davon profitieren, dass bisher recht teure Geräte mit Intel-Prozessoren der Vorgängergeneration – die ebenfalls zumeist Leistung im Überfluss haben – nun deutlich preiswerter angeboten werden.

High-End für Gamer

Einige Nutzer vor allem aus dem Gaming-Lager wollen aus ihren Computern und insbesondre aus den Grafikkarten allerdings immer das letzte Quäntchen Leistung herauskitzeln. Dabei gilt nach wie vor: Ein System ist immer nur so schnell wie das schwächste Glied in der Datenverarbeitungskette. Das heißt: In einen Highend-PC gehören neben neuen Skylake-Prozessoren auch Arbeitsspeicherriegel nach dem DDR4-Standard (verdoppelte Datenrate). Bei Grafikkarten wird sogar DDR5 eingesetzt. Als Massenspeicher bieten SSD-Festplatten die höchsten Datenübertragungsraten, wenn sie direkt per PCI Express mit dem Motherboard verbunden sind. Damit es keine Platzprobleme gibt, sind diese M.2-SSD nur halb so groß wie die sonst eingesetzten schnellen Speichermodule.

Das letzte Windows aller Zeiten?

Windows 10 ist das letzte Windows, auf das sich Computernutzer einstellen müssen. Zumindest besagt dies die derzeit aktuelle Microsoft-Strategie. Statt alle drei oder vier Jahre eine neue Windows-Version wird es nun ungefähr einmal jährlich große Updates geben, um das Betriebssystem up to date zu halten und neue Funktionen zur Verfügung zu stellen. Die gewohnten Updates zum Schließen von Sicherheitslücken wird es an den monatlichen Patchdays weiterhin geben. Am ersten großen Update wird bereits gearbeitet. Als Windows 10 im Juli herauskam, waren darin längst nicht alle geplanten Funktionen enthalten. Das soll nun passieren. Windows-Nutzer, die am Insider-Programm teilnehmen, können einen Teil der Neuerungen bereits vorher ausprobieren. Aber Achtung: Dieses Insider-Programm ist für Profis gedacht, zum Beispiel für Entwickler, die ihre Programme fit für neue Windows-Funktionen machen wollen. Zwar können sich auch „normale“ Windows-Nutzer für das Insider-Programm anmelden, dann sollten die Vorschauversionen aber nicht auf Computern genutzt werden, die für den produktiven Einsatz benötigt werden. Am sichersten ist es, die Insider-Versionen als virtuelle Maschine zu installieren. Oder man wartet darauf, dass Microsoft das Update allen Anwendern zur Verfügung stellt, was für die zweite Windows-10-Version bald der Fall sein soll.

Wartung und Pflege

Zu den Eigenheiten von Windows-Computern gehört, dass sie über die Zeit an Leistung zu verlieren scheinen – falls das System nicht ab und an gewartet und gepflegt wird. Das Programm TuneUp Utilities hat den Nutzern diese Aufgabe schon in vielen Windows-Versionen abgenommen. Es hilft dabei, Windows individuell anzupassen und sorgt zudem für Ordnung auf der Festplatte, indem unnötige Dateien entfernt und die verschiedenen Internetbrowser aufgeräumt werden. Die neue, auch für Windows 10 gültige Version gehört jetzt zum IT-Sicherheitsunternehmen AVG und trägt den Namen Performance 2016. Die Lizenz für rund 40 Euro gilt für alle Geräte, die sich im Besitz des Käufers befinden, dazu gehören auch Android-Smartphones und -Tablets sowie Mac-Computer.

Zur Startseite