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Erst News, dann Spaß. Ben und Jess moderieren das Magazin „KiKA LIVE“, täglich gleich nach der Kindernachrichtensendung „logo!“ um 20 Uhr.

© KiKA/Christopher Schmid

25 Jahre Kika: Mal nicht gestreamt

Zwischen „logo!“ und Lollywood: Der öffentlich-rechtliche Kinderkanal wird 25 – und auch ein wenig kriminell.

Pandemiezeit, Homeschooling, Fernsehzeit. Man hat sich als Eltern in den vergangenen zwei Jahren schon auch darauf verlassen müssen, dass der vermehrte Fernseh- und Streamingkonsum der Kinder in ihren meistens geschlossenen Zimmern den Bildungsidealen nicht unbedingt widerspricht. Auf den Kinderkanal (Kika) war und ist da weitestgehend Verlass, was sich aus eigener Erfahrung als Vater ableitet, auch in den Jahren zuvor.

Gerade wieder bestätigte eine Umfrage den Nischensender aus Erfurt zum beliebtesten Medienangebot in der Zielgruppe der bis zu 13-Jährigen, vor Super RTL, Netflix und all den Streamern. Grund genug zur Freude bei ARD und ZDF anlässlich des 25. Geburtstages des Kinderkanals.

Obwohl es durchaus Anlass zur Sorge geben könnte. Der Kika ist ein Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF. Der MDR ist federführend für den werbefreien Kinderkanal ab drei Jahren. In der Debatte zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zum neuen Medienstaatsvertrag wurde – Stichwort „flexiblere Angebote“, sprich mehr non-lineare Angebote statt lineare Ausstrahlung – das Thema Kika (noch) nicht konkret angesprochen.

Droht da etwas wegzukippen oder kleiner zu werden? MDR-Intendantin Karola Wille und ZDF-Kollege Thomas Bellut als Senderverantwortliche beeilten sich denn auch auf der digitalen PK am Donnerstag in Erfurt, die Zukunftsfähigkeit des Angebots zu betonen.

Der Kika sei nach wie vor die „mediale Stimme der Kinder“ und eine „Investition in die Zukunft. Die junge Generation von heute prägt die Gesellschaft von morgen“, sagte Wille. Und der Grundgedanke des Kika habe sich seit der Gründung des Programmes nicht verändert: hochwertiges, vielfältiges Kinderfernsehen, das werbe- und gewaltfrei ist.

Das sei die DNA des Kika bis heute. Am 1. Januar 1997 ging der Kika mit Sitz in Erfurt an den Start, damals eine mutige Standortentscheidung für die neuen Bundesländer, durchaus mit Gegenwind, wie Bellut hervorhob.

Ein Format zum Thema Jugendkriminalität

Nun wird nach vorne geschaut. Kika-Programmgeschäftsführerin Astrid Plenk folgerte, dass das beliebteste Medienangebot für Kinder im linearen TV-Programm gestärkt und zugleich das digitale Angebot weiterentwickelt werden müsste. Dazu solle der Kika-Player im zweiten Halbjahr 2022 neu gestartet werden.

Zudem wolle man das Angebot des Kika stärker auf Grundschüler und die Zielgruppe der Zehn- bis 13-Jährigen ausrichten. Geplant seien non-fiktionale Experimente wie „Das jüngste Gericht“ (Arbeitstitel), ein Format zum Thema Jugendkriminalität, bei dem Erwachsene vielleicht doch schon mal aufs Alter achten und mit reinschauen sollten.

Eine Lifestyle-Sendung namens „Gang“ hätte man auch nicht unbedingt erwartet, wenn man an die anderen über Jahrzehnte und Kindergenerationen bewährten Angebote denkt: das Wíssens-Show-Format „Die beste Klasse Deutschlands“, „KIka live!“ oder die Kindernachrichtensendung „Logo“, die sich ebenso wie das Magazin „Timster“ auch zum Thema Medienkompetenz (Stichwort Fake News) bewährt hat.

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Motto: Je mehr ich über etwas weiß, desto autarker und stärker kann ich in Diskussionen gehen. Es gelte in diesem Sinne, so Plenk, die Säule Bildung weiter zu stärken, auch interaktiv mit einer Wissens- und Quiz-App. Die Kika-Angebote passten sich an die sich verändernden Bedürfnisse und Fragen der Kinder immer wieder an.

Auch Eltern sollen als Zielgruppe noch mehr eingespannt, ein Redaktionsbeirat für Kinder geschaffen werden. „Freundschaft und das Miteinander sind Dauerbrenner“, sagte Plenk. Doch die Kinder von heute beschäftigten zunehmend auch Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Partizipation und Diversität. Diese wolle man künftig verstärkt spiegeln.

Das alles, wie gehabt, täglich via Kabel oder Satellit zwischen sechs Uhr und circa 21 Uhr. Vom „Kikanichen“ in der Früh über den Serien-Dauerbrenner „Schloss Einstein“ und das „Sandmännchen“ bis hin zu „logo!“ und dem Freitagsspielfilm „Lollywood“ um 19 Uhr 30.

Noch spiele lineares Nutzungsverhalten bei Kindern eine große Rolle, betonte Thomas Bellut. Bei allen digitalen Entwicklungen und diversen Ausspielwegen – es sieht nicht so aus, als könnten ARD und ZDF auch in den nächsten 25 Jahren auf einen Full-Time-Fernsehsender Kika verzichten.

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