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Über zwölf Jahre stand Volker Herres an der Spitze der ARD-Programmredaktion. Im April 2021 soll Schluss sein.

© Oliver Berg/dpa

ARD-Programmdirektor hört auf: Volker Herres kündigt Rücktritt für April 2021 an

Zwölfeinhalb Jahre war Volker Herres für das ARD-Programm verantwortlich. Jetzt kündigt er seinen Rücktritt an. Die Nachfolge soll bereits feststehen.

Nach 38 Jahren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und zwölfeinhalb Jahren an der Spitze der ARD-Programmredaktion hat Volker Herres am Dienstag seinen Abschied angekündigt. Herres will zum 30. April 2021 sein Amt als Programmdirektor der ARD abgeben.

„Ich habe bereits vor einiger Zeit den Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten angeboten, mein Amt ein halbes Jahr vor Vertragsende abzugeben“, teilte Herres mit. Er habe immer die Absicht gehabt, noch mit 63 Jahren in dieser Funktion aufzuhören. „Das käme Ende April 2021 dann gerade noch so hin. Bis dahin liegt mir noch daran, eine ganz wichtige Weichenstellung weiter auf den Weg zu bringen.“

Als letzte Amtshandlung will er den Umbau der Programmdirektion von der rein linearen gemeinschaftlichen Steuerungseinheit für das Erste Deutsche Fernsehen hin zu einer auch für das non-lineare Angebot der ARD-Mediathek inhaltlich zuständigen Gemeinschaftseinrichtung abschließen. Eine wichtige Voraussetzung sei mit der Berufung von Florian Hager zu seinem Stellvertreter gelungen.

Als aussichtsreichste Kandidatin für die Herres-Nachfolge gilt Christine Strobl, die Chefin der ARD-Produktionstochter Degeto. Dem Mediendienst DWDL zufolge wollen die Intendanten und Intendantinnen der ARD diese Personalie bereits am Donnerstag auf einer digitalen Pressekonferenz verkünden. Nach ihrem Amtsantritt bei der Degeto im Jahr 2012 hatte es Strobl geschafft, den Ruf der Film- und Serientochter (unter anderem "Babylon Berlin") grundlegend aufzubessern.

Einmal muss auch Schluss sein

Ziel sei es, neben dem Ersten einen für möglichst viele Nutzer attraktiven Abruf- und Streamingdienst anzubieten. „Das will ich noch bis ins nächste Jahr begleiten. Dann aber sollte Schluss sein.“

Unlängst hatte sich Herres mit einem Interview mit der "Bild"-Zeitung in die Nesseln gesetzt. Herres hatte zunächst ein Defizit an Frauen als mögliche Moderatorinnen für Unterhaltungs-Shows moniert, diese Aussage aber später relativiert.

Herres hatte in seiner Karriere in der ARD diverse Führungspositionen inne, so war er unter anderem Chefredakteur und Programmdirektor des NDR bevor er 2008 Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen wurde. „Dem breiteren Publikum ist er als Moderator von politischen Sendungen bekannt“, ergänzte zudem der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow.

Den „Presseclub“, den er seit September 2007 moderiert, wird er auch über April 2021 hinaus wie bisher im Wechsel mit Jörg Schönenborn präsentieren. Zudem soll er der ARD weiterhin beratend zur Seite stehen und die ARD unter anderem im Trägerverein der Deutschen Journalistenschule vertreten.

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