Medien: Das Wunschprogramm
Mit dem iPod und anderen MP3-Playern lassen sich die Beiträge unabhängig von Ort und Zeit anhören
Zu wenig Wortbeiträge im Radio? Wieder einmal die Lieblingssendung verpasst? Oder haben Sie sich auch schon darüber geärgert, dass man beim U-Bahnfahren kein Radio empfangen kann? All diese Probleme lassen sich lösen, einen Internet-PC sowie einen mobilen MP3-Player vorausgesetzt. Die nötige Technik dazu heißt Podcasting. Sie sorgt dafür, dass man seine favorisierten Sendungen unabhängig von Ort und Zeit hören kann. Das Angebot ist gewaltig und reicht von der letzten Ausgabe der Tagesschau, die man am Vorabend verpasst hat, über die frischen Börsennachrichten aus dem „Handelsblatt“ oder dem Kalenderblatt der Deutschen Welle bis hin zu zahlreichen nichtkommerziellen Radiosendungen wie dem privaten Podcast „Schlaflos in München“ oder dem ersten „Harry-Potter-Podcast“.
WELCHE TECHNIK WIRD GEBRAUCHT
Zum Erforschen des neuen Radio-Kosmos im Internet wird ein ganz normaler Standardrechner benötigt. Bei der Internet-Verbindung sollte es sich allerdings um einen DSL-Zugang handeln. Je nach Qualität der MP3-Dateien kommen bei längeren Stücken schnell zehn Megabyte oder mehr zusammen. Ein analoges Modem oder ein ISDN-Anschluss sind damit überfordert. Um die Podcast-Abonnements zu verwalten, wird zudem eine spezielle Podcast-Software benötigt. Sie sorgt dafür, dass die neuesten Sendungen automatisch aus dem Internet geladen werden. Und wer die Radiobeiträge auch unterwegs hören will, braucht noch einen MP3-Player.
BESONDERS EINFACH: IPOD UND ITUNES
Das Kunstwort Podcasting für iPod und Broadcasting kommt nicht von ungefähr zustande. Denn das Zusammenspiel zwischen den kultigen MP3-Playern und der Verwaltungssoftware iTunes von Apple funktioniert nicht nur beim Herunterladen von Musik besonders einfach, sondern auch bei den Podcasts. Mit wenigen Mausklicks lassen sich in iTunes neue Radiostationen integrieren, die Software kümmert sich dann um den Rest. Bei keiner anderen Lösung ist die Übertragung auf den MP3- Player so komfortabel gelöst.
PODCAST-SOFTWARE OHNE APPLE
Aber auch die Besitzer von anderen MP3-Playern müssen nicht auf die neue Art des Radiohörens verzichten. Podcasts laufen sowohl auf den kleinen und universellen Mini-Playern mit Flash-Speicher als auch auf den großen Festplattengeräten. Anstelle der iTunes-Software kommen dann Programme wie das kostenlose „Juice“ oder „PodSpider“ (14,90 Euro) zum Einsatz. Der Vorteil des kostenpflichtigen Programms „Podspider“ liegt neben der einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche in der eingebauten Podcast-Datenbank, die ständig aktualisiert wird. Die eigenen Podcasts werden in einem Suchfenster ausgewählt. Hierin kann unter anderem festgelegt werden, in welcher Sprache die Beiträge sein sollen. Mit Suchworten wie „News“ oder „Nachrichten“ lassen sich gezielt Themenpodcasts finden. Bei Juice müssen hingegen die Verweise zu den Podcast-Seiten per Hand durch Kopieren und Einfügen der Adressen eingegeben werden. Wer beide Programme miteinander vergleichen will, sollte daher auch die Demoversion von „PodSpider“ ausprobieren.
DIE DATEN ÜBERTRAGEN
Beim „PodSpider“ können die aus dem Internet geladenen Podcasts mit einem Mausklick zum MP3-Player transportiert werden. Das funktioniert bei allen Playern, die von Windows als austauschbare Festplatte erkannt werden. In den „Podspider“-Optionen muss dann nur noch der Laufwerksbuchstabe eingegeben werden. Über die Software lassen sich die Podcast-Verzeichnisse dann auch sehr komfortabel aufräumen. Bei „Juice“ fehlt die Synchronisierungsoption. Allerdings kann das Programm so eingerichtet werden, dass die neuen Podcasts direkt auf den MP3-Player geladen werden. Wird der Player nicht als eigenes Laufwerk erkannt, werden beide Programme so eingerichtet, dass sie die Podcast-Daten in ein Unterverzeichnis von „Eigene Musik“ kopieren. Von dort lassen sie sich dann mit der Software des MP-Players synchronisieren.
PODCASTS AUF DEM HANDY
Die Podcast-Radiosendungen lassen sich prinzipiell auf jedem MP3-fähigen Handy abspielen. Um die Audiodaten auf das Handy zu bekommen, muss man es entweder per USB-Kabel oder per Bluetooth-Funk mit dem PC verbinden. Danach wird das Podcast-Verzeichnis über die Software des Handy-Herstellers mit dem Mobiltelefon synchronisiert. Verfügt das Handy allerdings über einen Speicherstick, kann man diesen über ein Kartenlesegerät – auch Card-Reader genannt – an den Computer anschließen. In diesem Fall steht der Inhalt des Speichersticks wieder als austauschbares Laufwerk zur Verfügung. Dann können die Daten direkt auf den Stick geschrieben werden. Oder man synchronisiert Speicherstick und Podcast-Ordner mit der „PodSpider“-Software.
Die Software im Netz
www.itunes.de
www.podspider.de
ipodder.sourceforge.net