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Medien: Ein ARD-Job für Lothar Matthäus

Joachim Huber

I n der ARD geht das so: Die Intendanten denken sich etwas Schönes und Edles aus. Das Ergebnis nennen sie „Leitlinien für die Programmgestaltung 2005/2006“. Darin wird betont, dass die Information im Gesamtangebot des ersten Programms eine herausragende Rolle spiele. Neben den Intendanten arbeiten die Programmdirektoren. Das sind die Menschen fürs Grobe. Sie denken sich nicht, wie die Senderchefs, Sonntagsreden aus, sie handeln im Dienste der Quote. Im Ergebnis werden die politischen Magazine am Donnerstag vom bisherigen Sendeplatz um 20 Uhr 15 verjagt und auf 21 Uhr 45 gesetzt. Um 20 Uhr 15 wird’s dafür lustig, einschaltstarke Unterhaltung gesendet, Tralala eben. Damit ist ein großes Ziel erreicht: An keinem Tag in der Woche wird im Ersten nach der „Tagesschau“ eine Informationssendung angeboten; das, was laut „Leitlinien“ eine „herausragende Rolle spielt“. Die Chuzpe in der ARD geht so weit, dass Sport zur Information gerechnet wird. Am vergangenen Donnerstag fiel „Kontraste“ aus, übertragen wurde das UefaCupSpiel Budapest gegen Stuttgart. Da wurde Information gegen Information ausgetauscht. Und weil das so ist, muss der Fußballtrainer Lothar Matthäus der nächste Programmdirektor der ARD werden.

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