zum Hauptinhalt
Thomas Fuhrmann ist seit 2017 Sportchef des ZDF.

© dpa

Sport im ZDF: „Finals“ in Berlin, Schwimmen im Stream

Das ZDF sucht den Spagat beim Sport im Fernsehen, also Fußball im linearen Programm und Formel E im Stream

Zu gerne hätte der Ex-Champions-League-Sender ZDF das anstehende Finale Liverpool gegen Tottenham am 1. Juni übertragen. Mit Pay-TV Sky, einem der beiden CL-Rechteinhaber in Deutschland, wäre eine Sublizenz verhandelbar gewesen, nicht aber mit dem Streamingdienst Dazn. Also kein Jürgen-Klopp-Festival im Zweiten. ZDF-Sportchef Chef Thomas Fuhrmann hat das akzeptiert, zugleich wird der öffentlich-rechtliche immer ein breites Fußballangebot im Programm haben wollen: also Bundesliga samt zusätzlichen Live-Spielen, also EM und WM, also Champions League. Es werde, sagte Fuhrmann beim Pressegespräch, immer auf die finanziellen Möglichkeiten ankommen – und auch darauf, ob Kooperationen zwischen Free-, Pay- und Streaming-TV möglich wären. Kooperationen auch deshalb, weil die Preise bei den nächsten Vergaberunden für Bundesliga und Champions League sicher steigen und der Einstieg der Online-Giganten wie Amazon erwartet wird.

Kein Event? Also wird er kreiert

Aber das ZDF ist findig. Wenn der Event nicht zum ZDF kommt, dann kreiert der Sender den Event. Am 3. (ARD) und am 4. August (ZDF) finden „Die Finals – Berlin 2019“ statt. An dem Wochenende werden in zehn olympischen Sommersportarten (darunter Leichtathletik, Boxen, Kanu, Schwimmen und Triathlon), in 194 Entscheidungen, auf dem Olympiagelände, am Strandbad Wannsee oder auf der Spree an der Eastside-Gallery die deutschen Meisterinnen und Meister gefunden. Fuhrmann sagte, „wir wollen mit der Veranstaltung an die erfolgreiche Konzeption der Wintersport-Wochenenden anknüpfen“. Dafür investieren die Sender wie auch das Land Berlin erhebliche Summen.

Apropos Experiment. Das ZDF wird seine Anstrengungen im Live-Stream intensivieren. Das Finale der Formel E in New York am 13. Juli, aber auch die Schwimm-WM in Korea vom 28. bis 28. Juli werden den Fans über diesen Ausspielweg offeriert. Das Interesse für Sportarten, die nicht wie Fußball im Fokus und so nicht ins lineare TV kommen, zu mobilisieren und zu steigern. Joachim Huber

Zur Startseite