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Schwierige Beziehungen: Mossad-Agent Oren Simon (Seyneb Saleh) und Maria Köhler (Yousef Sweid,

© Sky

Die besten Streaming-Serien im September: Monarchie und kein Alltag

Zwischen Katharina von Medici, Cyberwar, Sisi und Sid Vicious: Das sind die Streaming-Highlights im September.

Der Sommer war sehr lang, die Abende werden kürzer, TV-Couch und Streamingserien noch gefragter. Netflix, Amazon Prime & Sky haben tief in die Tasche gegriffen. Mit den Themen Historie, Cyberwar, Terrorattacke, Punk, Liebeskomödie oder Mord in der Lausitz dürfte im September für jeden Serienfan was dabei sein. Die Streaming-Monats-Übersicht.

Saara und die Geheimdienst-Nerds

Die US-Geheimdienstbehörde NSA ist beinahe so bekannt wie die CIA oder das FBI. Das britische Pendant dazu heißt GCHQ. Das Kürzel steht für Government Communications Headquarters, die Einrichtung hat ihren Sitz in Cheltenham. Gleich an ihrem ersten Tag als GCHQ-Werkstudentin passieren Saara Parvin (Hannah Kalique-Brown) im Tech-Thriller „The Undeclared War“ zwei Dinge: Sie wird Zeugin einer Cyberwar-Attacke auf die beiden größten britischen Telekom-Firmen. Und nicht das Heer überwiegend männlicher Nerds, sondern sie findet versteckt im ersten Virus einen zweiten noch gefährlicheren Computerschädling. Kurzum: Sowohl ihr Chef Danny Patrick (Simon Pegg) als auch der schwarze Premierminister (Adrian Lester) erkennen schnell, dass ohne Saara nichts geht. Die Serie von Showrunner Peter Kominsky ist nicht nur überaus spannend. Bemerkenswert sind die Visualisierungen, wenn Saara die Bösewichter durch die Untiefen der Programmier-Codes und Bibliotheken jagt. Sky, sechs Episoden, ab 2.9.

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München und nochmals der Terror

Hier holt die Fiktion die Realität ein. Kein Tag vergeht ja eben ohne Hinweis, ohne Geschichten zum 50. Jahrestag des Attentats auf israelische Sportler im Olympischen Dorf. Von hier aus nimmt die sechsteilige Sky-Original-Serie „Munich Games“ ihren Anlauf, um für die Gegenwart und eine neuerliche Terrorbedrohung für israelische Sportler in der bayrischen Landeshauptstadt ähnliche Fragen zu stellen wie damals nach dem Anschlag. Wie, mit welchen Mitteln ist so etwas zu verhindern? Ist der deutsche Geheimdienst bereit für solche eine Mission? Sollte man das nicht doch mehr dem Mossad überlassen? Hat sich im Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern seit 1972 nichts verändert?

Angelpunkt der Geschichte sind ein Fußballfreundschaftsspiel zum Gedenken zwischen einer israelischen und einer deutschen Mannschaft in München 2022 und zwei Protagonisten der beiden Geheimdienste, die sich nach der Terrorwarnung, man ahnt es, bei ihren unterschiedlichen Ermittlungsmethoden sehr nahe kommen: Oren Simon (Seyneb Saleh), ein in Berlin stationierter Mossad-Agent, und Maria Köhler (Yousef Sweid), eine deutsche LKA-Beamtin mit libanesischen Wurzeln.

Eine rasant und packend erzählte Streamingserie (kreiert von Michal Aviram, Regie: Philipp Kadelbach), die den Nerv der Zeit trifft. Die Frage bleibt: Konnte und kann so ein Terror-Anschlag wie der von München verhindert werden? Selber sehen. Passend zum Gedenken. Sky, ab 4.9., sechs Folgen.

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Eine Frau will nach oben

Monarchie zum Ersten. In „The Serpent Queen“ lernen wir die berühmte Katharina von Medici (Samantha Morton, „The Walking Dead“) von einer ganz neuen Seite kennen. Das dunkle historische Drama schildert auf teils brutale, teils humorvolle Weise den Aufstieg der legendären Königin, die als 14-jähriges Waisenkind in einem fremden Land, am französischen Hof des 16. Jahrhunderts, eine arrangierte Ehe eingeht. Obwohl sie eine Bürgerliche ist, hat ihr Onkel Papst Clemens als Gegenleistung für die Ehe eine große Mitgift und ein politisches Bündnis ausgehandelt, von dem man sich viele Erben verspricht. Starzplay, ab 11.9.

Die britische Punk-Rock-Band Sex Pistols.
Die britische Punk-Rock-Band Sex Pistols.

© DPA

Drei Benzin-Junkies auf Grand Tour

Das Highlight von Prime Video heißt im September „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“. Das Serien-Prequel hat – wie berichtet – am 2. September Premiere, bis zum 14. Oktober gibt es freitags neue Folgen. Eine große weltweite Fan-Gemeinde haben auch die drei Benzin-Junkies Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May. Seit 2016 läuft deren PS-Show „The Grand Tour” bei Amazon Prime.

Mitte des Monats startet das neue Special „A Scandi Flick“. In ihrem ersten Roadtrip nach der Pandemie begeben sich die drei Protagonisten, die ihre Vorliebe für schnelle Autos unter dem Titel „Top Gear“ lange Jahre in der BBC ausleben durften, mit ihren Lieblings-Rallyeautos in die eisigen Weiten des skandinavischen Polarkreises. Und wie üblich werden sie begleitet von Unfällen und Chaos. Amazon Prime Video, ab 16.9.

Die andere Sisi

Monarchie zum Zweiten. Mehr Elisabeth, weniger Sissi. Mehr Platz für Kaiser Franz Joseph und seine Mutter Sophie, weniger Personenkult um die Kaiserin von Österreich und spätere Königin von Ungarn, so hat Showrunnerin Katharina Eyssen („Zeit der Geheimnisse“) die Netflix-Serie „Die Kaiserin“ angelegt. Als modern erzählte Serie über eine historische Frauenfigur, jenseits der Klischees der Ernst-Marischka-Trilogie aus den 1950ern.

Da steht für den Kaiser schon mal eine öffentliche Hinrichtung am Morgen auf dem Programm, und Sisi muss zusehen, wie ihr Lieblingspferd den Gnadenschuss bekommt. Devrim Lingnau spielt die ungezähmte, rebellische Kaiserin, Philip Froissant hat die Rolle des unerfahrenen Kaisers übernommen. Als dominante Kaiserin Mutter Sophie ist Melika Foroutan zu sehen. Jördis Triebel gibt Elisabeths Mutter Ludovika Herzogin in Bayern. Und das Ganze spielt zwischen der einschüchternden Pracht der Habsburger Monarchie, der ungebändigten Kraft der Natur und den Bedrohungen aus dem In- und Ausland. Netflix, sechs Folgen, ab 29. 9.

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Als England zu langweilig wurde

Ganz was Anderes: Punk in Serie, die Miniserie „Pistols“ auf Disney+ über die wichtigste und größte Punkband, die 1976 mit ihrer ersten Single „Anarchy in the U.K.“ eine Rock-n-Roll-Revolution ausgelöst hat. Das Format basiert auf den Memoiren des Gitarristen Steve Jones („Lonely Boy: Tales from a Sex Pistol“).

Wir begleiten das Gründungsmitglied (Toby Wallace) mitten hinein in ein sich furchtbar langweilendes England Mitte der 1970er Jahre und in die Er-Findung einer Band, die „keine Zukunft“ sah, das Establishment zu erschüttern drohte und dabei die Musik und Kultur für immer verändert hat. Magisches Zentrum der Band bleibt natürlich Bassist Sid Vicious (Louis Partridge), obwohl der kaum Bass spielen konnte. Das Ganze unter der Regie von Danny Boyle („Trainspotting“). Ab 28.9, sechs Folgen, Disney+.

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Kriminelle Lausitz

Ein mysteriöser Mädchen-Mord bringt Maik Briegand (Misel Maticevic), der wie sein Vater und sein Bruder noch zu DDR-Zeiten Polizist geworden ist, an den Ort seiner Kindheit zurück: Lauchhammer. Gemeinsam mit der LKA-Ermittlerin Annalena Gottknecht (Odine Johne) beginnt Briegand, Schicht für Schicht die Geheimnisse der Vergangenheit abzutragen. In der Lausitz wird gegenwärtig die Zukunft Deutschlands verhandelt: Strukturwandel, Klimawandel, Kulturwandel: Die Krimihandlung hat also einen bedrängenden, prägenden Hintergrund. Die Serie ist quasi der ARD-Beitrag zum 3. Oktober, also sind für Drehbuch, Regie und Besetzung erste Kräfte engagiert worden. „Lauchhammer – Tod in der Lausitz“, Sechs Folgen, ARD-Mediathek.

Ein Mann für zwei Frauen

Zwei Jahre nach Ausstrahlung der Komödie „Annie – Kopfüber ins Leben“ gibt es mit zwei neuen Filmen ein doppeltes Wiedersehen mit Annie Frieding, der unkonventionellen Mutter, Krankenschwester und Freundin mit besonderen Liebesverhältnissen: Kann ein Mann zwei Frauen gleichzeitig glücklich machen? In den Hauptrollen wieder zu sehen: Bernadette Heerwagen, Thomas Loibl und Kathrin von Steinburg. Alle drei Komödien ab 8.9. in der ZDF-Mediathek.

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