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Max Mercer (Archie Yates) als neuer Kevin. Mit „Nicht schon wieder allein zu Haus“ will Disney+ an einen alten Erfolg anknüpfen.

© Philippe Bosse/Disney+

Mäßige Quartalszahlen: Streamingdienst Disney+ bleibt hinter Erwartungen zurück

Nur 2,1 Millionen neue Disney+-Abonnenten. Der Abstand zu Netflix hat sich wieder vergrößert. Marketing-Aktion am Freitag.

Das Leben eines Kopfgeldjägers ist hart, das wissen die Fans der Streamingserie „The Mandalorian“, einer Auskopplung aus dem Star-Wars-Universum, seit dem Start des Streamingdienstes Disney+. Doch der Kampf eines Netflix-Jägers, als der Disney+ antrat, ist nicht minder anspruchsvoll und mitunter von Rückschlägen begleitet. Die Zahlen, die der Streamingableger des Unterhaltungskonzerns am Mittwochabend für das dritte Quartal 2021 bekanntgab, blieben jedenfalls hinter den Erwartungen des Marktes zurück.

Angesichts mangelnder Film- und Serienhits kamen lediglich 2,1 Millionen Abos hinzu – deutlich weniger als erwartet, nachdem Disney+ vor allem anfangs ein spektakuläres Wachstum hingelegt hatte. Auch die Erweiterung um den Star-Bereich sorgte für zusätzliches Wachstum. Doch zuletzt lief es nicht mehr so rund. Zum Quartalsende hatte Disney+ weltweit 118 Millionen zahlende Nutzer, damit bleibt Netflix in weiter Ferne. Der Marktführer im Streaming-Geschäft steigerte seine Abonnentenzahl im jüngsten Quartal um rund 4,4 Millionen auf insgesamt knapp 214 Millionen.

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Das Streaminggeschäft hat für Disney eine besondere Bedeutung. Die beiden anderen Standbeine – das Geschäft mit Kinofilmen und Vergnügungspark – wurden durch die Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen. Die Themenparks legten zuletzt zwar wieder deutlich zu, aber von sehr schwachem Vorjahresniveau.

In Deutschland: Disney hinter Netflix und Amazon

Zahlen für den deutschen Markt werden für Disney+ nicht ausgewiesen. Wie groß der Abstand zur Konkurrenz ist, zeigt aber die auf einer repräsentativen Befragung beruhende ARD/ZDF-Onlinestudie 2021. Demnach kommt Netflix in Deutschland auf einen Marktanteil von 32 Prozent, Amazon folgt mit 18 Prozent vor Disney mit derzeit acht Prozent bei mindestens einmal wöchentlicher Nutzung.

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Die neuen Zahlen hat Disney zwei Tage vor dem ersten unternehmensweiten „Disney+ Day“ veröffentlicht. Im Rahmen der Marketingaktion haben am Freitag eine ganze Reihe von Produktionen ihre Streamingpremiere. Dazu gehört der Marvel-Film „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, das Disney+-Original „Nicht schon wieder allein zu Haus“ als Neuinterpretation der „Kevin allein zu Haus“-Reihe und die Disney-Serie „Dopesick“ mit Schauspieler Michael Keaton, die den Opioid-Skandal in den USA aufgreift. Begleitet wird der „Disney+ Day“ mit einem Preisnachlass für Neuabonnenten. Damit will der Jäger die Fährte wieder aufnehmen.

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