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Talk am Dienstag: „Hier spricht Berlin“ verbessert - aber mit mauer Quote

Moderatorinnen in der Halbdistanz, Kraulen mit Maren Kroymann und ein unverstandener Thees Uhlmann - die zweite Ausgabe von „Hier spricht Berlin“.

Vielleicht gibt es einen leichten Betäubungseffekt nach den vielen Dienstags-Talk im Ersten, vielleicht läuft es einfach zu spät - die zweite Ausgabe des neuen Talks "Hier spricht Berlin" lag quotenmäßig mit 0,73 Millionen Zuschauer (5,7 Prozent Marktanteil) unter der Premieren-Ausgabe von Anfang Oktober (0,93 Millionen). Dabei hatte die Redaktion am Feintuning gearbeitet.

Zusammenspiel und Fragenkatalog der beiden Moderatorinnen Eva-Maria Lemke und Jessy Wellmer waren deutlich frischer. Zunächst kaum Abschaltimpulse. Und ein dankbarer Start zu den Themen Kraulen und feministische Satire mit einer gesprächigen Maren Kroymann, im Zusammenspiel mit Katrin Bauerfeind.

Beim zweiten Gast, dem Musiker Thees Uhlmann, zeigte sich, dass zum Thema "Unglück" oder "Rock'n'Roll als Kunstform" vom Team Lemke/Wellmer jetzt kein tiefstschürfender Talk à la Michael Steinbrecher zu erwarten ist, aber das braucht es an dieser Stelle auch nicht. "Ist das noch Entertainment hier gerade?", fragte, sich offenbar unverstanden fühlend, Uhlmann in die Runde. Ja, das ist Plauderton der Marke Barbara Schöneberger.

Warum noch mehr im Ersten?

Wie in der "NDR Talkshow" oder bei "3 nach 9" saßen die Gastgeberinnen nicht mehr direkt nebeneinander, Christian Berkel und Kroymann in der Mitte, am Rande Parfumeur Geza Schön und Triathletin Anne Haug, was die einzelnen Gesprächsführungen deutlich erleichterte. Auch die akustischen Einspieler aus dem Off zur Gästevorstellung wurden gekippt. Dafür annoncierte Caro Korneli in pointierter Form die Vita der Gesprächspartner.

Alles in allem kurzweilige 90 Minuten aus Berlin. Ob der "Talk am Dienstag" in der Form nach Ende November Bestand haben wird, ist allerdings fraglich. Dafür sind die Quoten im Ersten, gerade jetzt auch die des neuen RBB-Talks, zu durchschnittlich. "3 nach 9", "NDR Talkshow", "Kölner Treff" - alle haben ihren Platz und feste Zuschauergrößen am Freitagabend in den Dritten Programmen. Die Popularisierung dort lässt sich nicht 1:1 ins Hauptprogramm schaufeln.

Warum also noch mehr? Die ARD will in ein paar Wochen entscheiden, ob es mit dem "Talk am Dienstag" weiter geht.

Für "Hier spricht Berlin" sollte es auf jeden Fall einen Platz am Freitagabend beim RBB geben.

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