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Warum lehnt Hegel (Juergen Maurer) die Hilfe von Jula (Janina Fautz) ab?

© RTL+/Britta Krehl

TV-Thriller auf RTL+: Der Audio-Profiler und die Podcasterin

Seine besondere Begabung bringt Matthias Hegel ins Gefängnis. Zwei der „Auris“-Romane sind nun bei RTL+ als spannende TV-Filme zu sehen.

Matthias Hegel (Juergen Maurer) hat eine außerordentliche Begabung. Als forensischer Phonetiker kann der Psychologe aus kleinsten Abweichungen der Stimme den mentalen Zustand eines Menschen erkennen.

Die Polizei zieht ihn darum gerne als Audio-Profiler hinzu. Gerade hat er dabei geholfen, eine vermeintliche Geiselnahme zweier Kinder unblutig zu beenden, da kniet er sich vor den Einsatzleiter nieder und gesteht. „Sie müssen mich verhaften, ich habe gestern eine Frau getötet, die Leiche liegt in meiner Villa.“

Der 90-Minüter „Auris – Der Fall Hegel“ ist der Auftakt zu einer Reihe, der zweite Teil „Auris – Frequenz des Todes“ steht ebenfalls ab Dienstag beim Streamingdienst RTL+ zum Abruf bereit.

Matthias Hegel ist eine Figur aus einem Hörspiel des Thriller-Autors Sebastian Fitzek. Der Bestseller-Autor Vincent Kliesch hat dazu vier Kriminalromane verfasst. In zweiten Teil der TV-Adaption haben die beiden einen kleinen Gastauftritt. „Es ist eine phantastische Erfahrung zu sehen, wie die Figuren, die bislang in Sebastians und meinem Kopf existierten, nun durch eine Kamera zum Leben erweckt werden“, hat Kliesch die Verfilmung kommentiert.

Vergessen Sie meinen Fall oder Ihr Leben wird sich in eine Hölle verwandeln.

Matthias Hegel zu Jula

Hegels Gegenpart ist die preisgekrönte Journalistin und Podcasterin Jula Ansorge (Janina Fautz). Sie glaubt trotz Geständnis nicht an Hegels Schuld. Gegen seinen Willen beginnt sie mit Recherchen. Selbst als ihre Familie bedroht wird, macht sie unbeirrt weiter - weil es irgendwann keinen Weg zurück mehr gibt.   

Die Spannung ergibt sich aus vielen Geheimnissen, wenig Erklärungen und einer sehr komplexen Geschichte mit tollen Locations in und um Berlin. Das Drehbuch stammt von Michael Comtesse und Stefanie Veith, Regie bei der Ziegler-Film-Produktion hat Gregor Schnitzler geführt.

Juergen Maurer als Matthias Hegel: Kalt wie eine Hundeschnauze

Juergen Maurer spielt Hegel kalt wie eine Hundeschnauze. Mit keiner Regung lässt der österreichische Schauspieler, der in der ZDF-Reihe „Neben der Spur“ Kommissar Vincent Ruiz spielte, seine Gefühle erkennen.

Ganz anders Janina Fautz. Die ehemalige „Tigerenten“-Reporterin, die seit einiger Zeit zum „Wilsberg“-Ensemble gehört, verleiht Podcasterin Jula eine ungebändigte Energie, der sich niemand in den Weg stellen sollte.

Ein optisches Schmankerl ist die Darstellung von Matthias Hegels Fähigkeit zur phonetischen Analyse der menschlichen Stimme. Der Zuschauer hört das Gesagte, zu sehen sind Hegels Interpretationen als digitale Animationen. So wie von dem Geiselnehmer am Anfang, jenem übergewichtigen Mann mit der chronischen Bronchitis, der die verängstigten Kinder als Monster wahrnimmt, die es zu bekämpfen gilt, und den man anfangs nur durch Hegels Vorstellungskraft nur als dreidimensionale Hülle sehen kann.

So klar Hegels Analysen sind, so schwer zu erkennen ist der Gesamtzusammenhang der Auris-Erzählung. Gerade erst erscheint die Auflösung am Horizont, da entfernt sich die Handlung mit einer neuen Wendung weiter davon. Denn eines wird schnell klar: Hegel und Jula verbindet mehr als ein Zufall. Denn Jula kämpft nach dem Tod ihres Bruders in Buenos Aires einige Jahre zuvor mit eigenen Dämonen.

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