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Sabine Rossbach, Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg, stellt ihr Amt im April 2023 zur Verfügung und wird den Sender im Oktober 2023 verlassen.

© dpa / Foto: MARCUS KRÜGER

Untersuchung zum NDR Funkhaus Hamburg abgeschlossen: Alles prima - nur nicht das Klima

NDR legt Prüfbericht zu Landesfunkhaus Hamburg vor: Direktorin Sabine Rossbach hat ihr Amt nicht für Vetternwirtschaft genutzt, zugleich hat ihr Führungsstil zu Vertrauensverlust geführt

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Aus der Pressemitteilung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) ist pure Erleichterung herauszulesen. Danach hat die unabhängige journalistische Prüfung zu den Vorwürfen gegen die Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, zum Ergebnis, dass es „für einen unzulässigen Eingriff in das Programm des NDR Landesfunkhauses Hamburg keine Belege“ gebe.

Keine Bevorzugung der Agentur der Rossbach-Tochter

Siv Stippekohl (multimediale Kulturchefin im Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern) und Eckhardt Reimann (stellvertretender Redaktionsleiter „Hallo Niedersachsen“ im Landesfunkhaus Niedersachsen) stellen in ihrem Bericht fest: „Weder gibt es belastbare Belege dafür, dass Sabine Rossbach ihre NDR Tätigkeit dazu genutzt hat, der PR-Agentur ihrer Tochter in unzulässiger Weise Vorteile durch Berichterstattung des Landesfunkhauses Hamburg zu verschaffen. Noch ist eine unzulässige Vergabe von Auftragsproduktionen zur Erlangung eines persönlichen Vorteils belegbar.“ Gleichzeitig bilanzieren die beiden einen durch Führungs- und Kommunikationsstil bedingten Vertrauensverlust sowie Versäumnisse in punkto Transparenz. Der Anschein einer möglichen Begünstigung, so heißt es im Bericht, hätte durch Klarheit vermieden werden können.

NDR-Intendant Joachim Knuth sagte, „die interne Aufarbeitung liefert keine Belege dafür, dass systematisch ins Programm eingegriffen wurde. Das ist gut. Der Bericht zeigt aber auch: Im Landesfunkhaus Hamburg gab es offensichtlich einen Führungsstil, der nicht von Respekt, Vertrauen und wertschätzendem Umgang geprägt war.“ In jeder Redaktion brauche es Offenheit und Transparenz, um gar nicht erst den Verdacht unzulässiger Eingriffe aufkommen zu lassen. „Insofern ist ein Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg geboten“, sagte der Intendant. Laut Stippekohl und Reimann hat der Prozess begonnen, „der die Verbesserung der Redaktionsklimas zum Ziel hat“.

Sabine Rossbach hatte angekündigt, wegen des verlorengegangenen Vertrauens zwischen ihr und Teilen der Redaktion den Weg für einen Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg freizumachen und ihr Amt bereits zum 1. April 2023 zur Verfügung zu stellen. Nach einer Freistellung wird sie den NDR dann endgültig zum 31. Oktober 2023 verlassen. Sie beendet damit ihr Dienstverhältnis zwei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen.

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