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Rund 350 TV- und Radioprogramme werden über das Kabelnetz von Vodafone übertragen. Nun wird die Belegung harmonisiert.

© picture alliance/dpa/dpa-tmn

Verschachtelte Menüs, mehrfache Sendersuchläufe : Millionen Kabel-Haushalte müssen tätig werden

In der Nacht zu Donnerstag ändert Vodafone in Berlin die Belegung des Kabelnetzes. Das müssen Kunden jetzt wissen.

Als Kunde eines Telekommunikationsunternehmens ist man es gewohnt, öfter mal in Briefform über neue Angebote informiert zu werden. Die Gefahr, das eine oder andere Schreiben ungeöffnet wegzuwerfen, ist entsprechend groß. Bei der Mitteilung, die Vodafone im August an seine Kunden verschickt hat, wäre das allerdings ein Fehler gewesen.

Vodafone ist neben der Telekom der größte Kabel-TV-Anbieter in Deutschland. In dem betreffenden Brief hat Vodafone seine Berliner Kunden über die Umstellung der TV- und Radio-Frequenzen in seinem Kabelnetz informiert. An sich keine große Sache – wenn alles glatt läuft. Doch das ist offenbar nicht immer der Fall.

Deutschlandweit versorgt Vodafone 13 Millionen Haushalte mit Radio, Fernsehen und Internet via Kabelnetz. Auch die ehemaligen Kunden von Kabel Deutschland und Unitymedia gehören dazu. Rund 350 TV- und Radioprogramme werden via Kabel übertragen.

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Im August hat das Unternehmen mit der Umbelegung der Frequenzen begonnen. Damit sollen die verschiedenen Netze harmonisiert werden. So wird Platz für mehr Internetverkehr geschaffen. Bis Mitte 2023 sollen die Netze in allen Städten und Gemeinden harmonisiert sein.

Als eine der ersten Städte wurde Nürnberg umgestellt. Wie das Technikportal Golem.de unter Verweis auf die „Nürnberger Nachrichten“ berichtete, erwiesen sich der Sendersuchlauf und das Abspeichern der geänderten Programme mitunter als kompliziert.

Zudem klagten einige Verbraucher über schlechte Erreichbarkeit und Leistung der Callcenter. Der Internetdienst Teltarif.de berichtet zudem von einem Kunden, der nach der Umstellung nicht mehr auf alle NDR-Regionalausgaben zugreifen konnte.

Ob es zu Problemen kommen kann, hängt offenbar von verschiedenen Faktoren ab, wie Vodafone-Pressesprecher Helge Buchheister erläutert. Von den 13 Millionen Kabelhaushalten bundesweit verfügen ungefähr fünf Millionen über Receiver von Vodafone oder Sky. Bei diesen Geräten läuft die die Umstellung in der Nacht zu Donnerstag komplett automatisch ab. Kunden mit diesen Geräten werden von dem Wechsel vermutlich gar nichts bemerken.

Weitere drei Millionen Kunden besitzen Smart-TV-Geräte, die ebenfalls ohne Zutun der Besitzer die Frequenzumlegung erkennen und am nächsten Morgen wie gewohnt funktionieren. Entsprechend war das Anrufaufkommen bei den Vodafone-Hotlines nach den bisherigen Umstellungen unter den Erwartungen geblieben, wie der Sprecher dem Tagesspiegel sagte.

Werks-Reset nur als Ultima Ratio

In immerhin fünf Millionen Fällen muss der Sendesuchlauf jedoch manuell angestoßen werden. „Diese Funktion kann sich sehr verschachtelt in Untermenüs der Geräteeinstellungen verbergen“, räumt Vodafone-Sprecher ein. Sein Tipp: sich dann von technisch versierten Freunden oder Verwandten oder nötigenfalls vom Fernsehfachhandel helfen lassen. Aber Achtung bei ungefragten Angeboten an der Haustür.

Beim Suchlauf sollte die Option „Automatischer Suchlauf“ ausgewählt werden. Eine Neusortierung der Programme wird in den meisten Fällen nicht nötig sein. Zumeist gelte das auch für Favoritenlisten und geplante Aufnahmen.

Sollte es zu Problemen kommen, kann es helfen, den Fernseher erst auszuschalten und nach einer kleinen Pause wieder in Betrieb zu nehmen. Bei einigen Geräten habe es geholfen, den Suchlauf mehrmals durchlaufen zu lassen, um alle Programme zu finden. Ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellung sei hingegen nur als Ultima Ratio zu empfehlen, erklärt Sprecher Buchheister.

Damit die Umstellung in den Fällen, in denen die Technik dafür ausgelegt ist, automatisch erfolgen kann, ist vor allem eins wichtig: Weder Router noch Receiver oder Smart TV dürfen in der Nacht der Umstellung vom Stromnetz getrennt werden, rät Markus Weidner von Teltarif.de.

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