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Kampf ums TV-Publikum: Wer streamt, der bleibt
Netflix & Co. bedrängen ARD & Co. RTL+ und ARD-Mediathek sind richtungsweisende Antworten
Stand:
Netflix & Co. drücken die deutschen Fernsehsender immer mehr an die Wand. Sie haben ein Portfolio aus Serien und Filmen, das insbesondere das junge Publikum begeistert. Jetzt wird auch noch – siehe Amazon Prime – Champions-League-Fußball angeboten, Netflix legt zusätzlich Dokumentationen ins Regal. Die US-amerikanischen Streamingdienste werden digitale Volldiscounter.
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Die deutschen TV-Veranstalter haben das erst mal nur zur Kenntnis genommen. Das rächt sich, die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich die Mobil- und Überall-Nutzung audiovisueller Inhalte angewöhnt, die „Tagesschau“ um 20 Uhr aktiviert nur noch das ältere Publikum.
Immerhin, die Fernsehveranstalter zwischen ARD und RTL lösen sich aus der Schockstarre. Am Donnerstag hat RTL+ RTLnow abgelöst, der Fernsehableger von Bertelsmann wird 2022 ein Content-Universum aus den Marken und Medien des Medienkonzerns schmieden. „One app all media“ ist das Schlagwort und eine schlagkräftige Antwort auf den Druck aus den USA. Was im linearen an Werbegeld verloren geht, sollen die Abogebühren für RTL+ zurückholen.
ARD hat Jugend weggesendet
Auch die ARD reagiert. Jahrelang hat sie die Jugend aus ihrem Hauptprogramm hinausgesendet, das Erste und die Dritten sind zum Seniorenfernsehen geworden. Nun zahlen alle Haushalte in Deutschland den Rundfunkbeitrag, also müssen auch die Generationen Z und Y versorgt werden. Hier heißt das Zauberwort Mediathek, ein Programm ohne Schema mit relevanten und interessierenden Inhalten. Das ARD-Reich der zwei Ausspiel- und Angebotswege kostet. Also muss von linear nach online umgeschichtet werden. Das geht. Braucht wirklich jedes ARD-Dritte sein eigenes Gesundheitsmagazin? Der Deutsche hat Rücken, egal ob im Sendegebiet von RBB, SWR oder WDR. Rücken ist Rücken.
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