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Medien: „Wir wollen jünger werden“

Das neue Dritte: Zehn Fragen an den RBB-Fernsehdirektor

BERLIN UND BRANDENBURG BEKOMMEN EIN GEMEINSAMES DRITTES PROGRAMM

Wann geht es los?

Am Sonntag um 18 Uhr 05. Zum Auftakt machen wir eine Live-Sendung, in der wir die Moderatoren und das Programm vorstellen.

Wird das gesamte Programm vom RBB Berlin und dem RBB Brandenburg zusammengelegt?

Ja. Bis auf die „Abendschau“ und „Brandenburg aktuell“. Um 19 Uhr 30 wird das Programm dafür auseinander geschaltet.

Brandenburger und Berliner sind sich so fremd, dass die Länderfusion gescheitert ist. Wie wollen Sie es schaffen, dass beide Landsmannschaften Ihr Programm gerne sehen?

Durch interessante Angebote, die unabhängig von landsmannschaftlichen Befindlichkeiten sind: wie durch eine Talkshow und eine Ratgeber-Sendung. Außerdem wohnen ja auch viele Berliner im Speckgürtel. Das fließt.

Warum haben Sie Ulla Kock am Brink als Talkmoderatorin und Gesicht des RBB verpflichtet – sie kommt aus dem Ruhrgebiet und hat sich bisher vor allem mit Spielshows profiliert?

Im Casting hat sie sich zusammen mit Jörg Thadeusz gegen andere Paare durchgesetzt. Sie ist eloquent, neugierig und hat Humor. Außerdem wohnt sie seit einiger Zeit in Babelsberg, sie kennt den Alltag der Region.

Der SFB hatte das Image des Rentnersenders – wie wollen Sie das verändern?

Ich weiß nicht, welches Image der SFB hatte. Aber wir wollen die Alterungsspirale aufhalten, jünger werden. Für einige Sendungen rechnen wir mit Zuschauern in den 40ern.

Gibt es auch was für ganz Junge?

Nein. Wir könnten sowieso nur Inseln für Junge schaffen, was wenig bringt, denn die Sehgewohnheiten von Jungen beziehen sich auf das Gesamtangebot eines Senders.

Sie haben mehr Sendungen vom ehemaligen ORB als vom SFB übernommen.

Ich habe aufgehört, Erbsen zu zählen. Wir haben viele neue Sendungen erfunden. Es ist nicht im Sinne des Zuschauers, für eine Sendung vom SFB eine vom ORB zu übernehmen. Eine Fusion muss Neues bieten.

Haben Sie Plätze für ambitionierten öffentlich- rechtlichen Journalismus im Programm?

Jede Menge. Donnerstags um 20 Uhr 15 läuft zum Beispiel eine Dokumentation, montags um 22 Uhr 15 ein zeitgeschichtliches Thema und donnerstags um 21 Uhr eine Reportage.

Viele Sendungen sind fusioniert – was ist mit den Redakteuren?

Wir kündigen keinem. Viele Redaktionen sind neu zusammengestellt worden.

Aber längerfristig wird der RBB weniger fest angestellte Mitarbeiter haben.

Statt jetzt 1750 müssen wir im Jahr 2008 bei 1400 bzw. 1450 liegen. Aber das gilt für den gesamten RBB, nicht nur fürs Fernsehen.

Die Fragen stellte Barbara Nolte.

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