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Wird sie überleben? Kelly Fowler (Samantha Glassner) in „The Ark“.

© Aleksandar Letic/Ark TV Holdings, Inc./SYFY

SciFi-Serie: Astro-Models für Seifenopernfans

Die SciFi-Serie The Ark schickt ein Raumschiff durchaus spannend auf postapokalyptische Mission, besetzt es allerdings mit wandelnden Klischees in künstlicher Umgebung.

Stand:

Wer kennt es nicht: Von Alltagslärm (Wecker, Kinder, Verkehr) geweckt, kommt man kaum aus dem Bett, so kraftlos sind die Beine. Dass Sharon Garnet (Christie Burke) nach dem Aufstehen einknickt, liegt aber auch daran, dass sie nicht fünf Stunden, sondern Jahre geschlafen hat, auf halber Strecke einer Weltraummission mit irgendwas kollidierte und fern der Erde zu sterben droht. Da können Knie schon mal weich werden.

Nur gut, dass Lieutenant Garnet einen KI-Anzug trägt, der ihre Muskeln unterstützt. So kann sie die Crew bald aufrecht informieren, wie 150 Überlebende mit Lebensmitteln für geplante sechs Wochen nach Ankunft auf einem Exoplaneten (und zwölf Monate Flug dorthin) durchhalten, um ihn mittels „The Ark“ (zwölfmal 45 Minuten, via Sky auf SyFy) – so heißen Raumschiff und SyFy-Serie – zu kolonisieren.

Lass uns positiv denken und ein funktionsfähiges Schiff erhalten.

Lieutenant Garnet (Christie Burke) in „The Ark“

Klingt angesichts kollabierter Versorgungssysteme auch deshalb kompliziert, weil das Projekt von Kompetenzgerangel und Verteilungsstreit, Mord und Meteoriten, allzu Menschlichem in menschenleerer Umgebung also untergraben wird. Was den Fachleuten diverser Wissenschaftsgebiete trotz umgekommener Kommandobrücke da Hoffnung macht: Ihre Superkräfte! Denn obwohl Wasser streng rationiert ist, sind alle auf dieser Arche stets frisch frisiert, rasiert, gekleidet, in Form. It’s magic!

Oder bescheuert? So fesselnd das Buch von Regisseur Dean Devlin („Independence Day“) die postapokalyptische Story vom Menschen als des Menschen Wolf weiterspinnt, so stereotyp besetzt er es mit wandelnden Klischees in Kulissen von debiler Künstlichkeit, die darin Dialoge aufsagen, als würde RTL zwölf Folgen „GZSZ“ ins Weltall schießen. Astro-Models für Seifenopernfans. Wer’s mag…

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