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Handelt mit Kickern: Dino di Gregorio (Giancarlo Giannini).

© Federica Di Benedetto/Sky UK Limited.

Sky-Serie „The Great Game“: Sex und Koks und Spielerberater

Die italienische Sky-Serie „The Great Game“ skizziert das Geschäft mit dem Fußball wie einen Wirtschaftsthriller à la „Miami Vice“, ist aber dennoch glaubwürdig. Leider.

The Great Game: Seit Russland vor fast 200 Jahren mit Großbritannien um Zentralasien stritt, ist das der Dreiklang für den Kampf zweier Riesenreiche, heute etwa: USA vs. China. Es geht um Macht und Egos, es geht um Geld und Geltung, es geht um alles oder nichts, also das, was auch die Sky-Serie „The Great Game“ (acht Doppelfolgen, Sky) kennzeichnet – obwohl sie buchstäblich in einer anderen Liga spielt: dem Fußball.

Auch real ein Milliardengeschäft auf weltpolitischer Bühne, sind fiktive Hauptfiguren wie der Topstar Carlos Quintana (Jesús Mosquera) hier Nebenfiguren dubioser Strippenzieher wie dem gefallenen Spielerberater Corso Manni (Francesco Montanari) oder Dino di Gregorio (Giancarlo Giannini), dessen römischer Beratungskonzern mit Kickern handelt, als seien es Aktienpakete. Chefautor Giacomo Duzzi hat daraus eine Milieustudie gebastelt, die Fabio Resinaro und Nicola Marzano in acht Teilen zum Wirtschaftsthriller aufblasen.

Ständig wird darin gekokst, gehurt, intrigiert, korrumpiert. Frauen sind sexy, Männer tough, ihre Autos protzig, die Aura so aseptisch, dass „The Great Game“ an „Miami Vice“ erinnert, also heillos übertrieben wirkt – wäre die Wirklichkeit um Infantinos mafiöse Fifa nicht noch viel, viel schlimmer. Schon deshalb ist dieses große Spiel ein ebenso unterhaltsamer wie glaubwürdiger Beitrag zur Debatte, ob der Fußball überlebensfähig ist. Duzzis triste Antwort: als Sport wohl nicht, als Business allemal.

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