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Servus! Michael Michalsky schließt den Laufsteg,

© DPA

Schlusspunkt: Michalsky zum Finale

Der letzte große Auftritt bei der Fashion Week gehörte Michael Michalsky. Und der Berliner Designer wollte mal wieder alles anders machen als die anderen.

Michalsky hat Schluss gemacht. Wie schön, dass es endlich klappt, dass der größte Partyfreund der Fashion Week auch mal als letzter feiern darf. Möglich wurde das, weil die Messen dieses Mal einen Tag früher, also am Donnerstag endeten und auch die Modenschauen einen Tag vorzogen wurden.

Michael Michalsky will mal wieder alles anders machen als die anderen: Nur Mode zeigen, pah! Er lädt zu seiner „Stylenight“ nicht nur jede Menge Promis, sondern noch ein paar Sängerinnen ein, präsentierte erst Männer-, dann Frauenmode. Bevor seine Gäste endlich, endlich gestern Abend feiern durften.

Dabei wäre die Modenschau auch ganz gut ohne das Brimborium ausgekommen. Kein anderer Berliner Designer ist in der Lage, eine so kommerzielle und gleichzeitig so gut ausgearbeitete und facettenreiche Kollektion zu stemmen wie Michalsky. Wobei die Männerkleidung wesentlich sportiver ausfiel als die für Frauen. Er hat einfach ein Händchen für lässige Anzüge.

Kurz bevor der gesellige Teil der Fashion Week im Tempodrom begann, zeigten noch zwei Designer im Zelt ihre Entwürfe, die mit dem holprigen Verlauf der Woche versöhnten. Zuerst war Vladimir Karaleev dran: Da schreibt man die ganze Zeit, Diese Schau war weder zu lang noch zu langweilig, man hätte sie sich gern gleich noch einmal angesehen. Das Kunststück schaffte Vladimir Karaleev übrigens nicht zum ersten Mal. Bei den meisten Designern würde es lächerlich aussehen, wenn sie an ein Wollkleid die eine Hälfte eines Jacketts nähen würden. Karaleev nimmt man das als Kunst ab. Er stülpt das Äußere nach Innen und verwendet Stoffe, die man einfach an anderer Stelle vermuten würde. So wird ein Stoff, der nach einer Regenhaut aussieht, zum Rock. Der Saum einer Jacke löst sich aus der Naht. Überhaupt die offenen Nähte, sie machen den Prozess des Dekonstruierens sichtbar. Ein Pullover mit drei verschiedenen Ärmelabschlüssen wirkt auf seltsamerweise genauso schlüssig. Zum ersten Mal entwarf Karaleev auch Kleidung für Männer.

Was Dawid Tomaszewski dann vorführte, war das komplette Gegenteil des dekonstruktivistischen Schönheitsbildes von Karaleev. Dawid Tomaszewski macht etwas, was in Berlin einmalig ist: Er zeigt sehr luxuriöse und weibliche Entwürfe, die trotzdem aus Frauen keine Prinzessinnen machen. Ein Einfluss waren folkloristische Zierelemente aus geknoteten Kordeln, die um die Wirkung noch zu steigern, mit funkelnden Glassteinen bestickt waren. Es ist kein Wunder, dass der gebürtige Danziger im Oktober auf der polnischen Fashion Week als Stargast eingeladen war.

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