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Louis Klamroth wechselt vom Privatsender ProSieben zur öffentlich-rechtlichen ARD

© dpa / Foto: ProSieben

Miserable Quoten bei ProSieben-Polit-TV: Passt Louis Klamroth zu „Hart aber fair“?

Der 32-jährige Klamroth wird Frank Plasberg beim ARD-Talk ablösen. Noch bei ProSieben, sind die Erfolge bescheiden.

Stand:

Ob schon die Nerven flattern? Louis Klamroth übernimmt im Januar von Frank Plasberg die ARD-Talkshow „Hart aber fair“. Aktuell arbeitet Klamroth noch für den Privatsender ProSieben, zusammen mit Linda Zervakis moderiert er die „ProSieben Politik-Show“. die montags nach der „Tagesschau“ um 20 Uhr 15 läuft. Die Resonanz ist, zurückhaltend ausgedrückt, bescheiden. Waren es am 17. Oktober noch 570.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, so ist der Wert am vergangenen Montag auf 440.000 gesunken; in der von ProSieben anvisierten Zielgruppe der 14- und 49-Jährigen waren es 290.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, der Marktanteil wird mit 4,5 Prozent angegeben.

„We love to entertain you“

Es ist sehr tapfer von ProSieben, seiner DNA „We love to entertain you“ zuwiderzusenden. Joko & Klaas wird das zugestanden, aber diesen Slalomläufern zwischen E und U wird zugestanden, mit Einwürfen zu Flüchtlingshilfe und ähnlich strittigen Themen Aufmerksamkeit zu ziehen.

Darauf kann Klamroth nicht bauen. Er kommt aus der politischen Ecke, ob „Klamroths Konter“ bei ntv oder der „Bundestagswahlshow“ bei ProSieben – der heute 32-Jährige ist klar verortet.

Es wird sehr interessant zu beobachten, wie das „Hart aber fair“-Publikum auf den Neuankömmling reagiert. In den Talkshows von ARD und ZDF regiert eine Zuschauergewohnheit, wonach sich Seriosität auf Seniorität zu reimen hat. Maybrit Illner ist 57, Anne Will 56 Jahre alt, Frank Plasberg verabschiedet sich mit 65.

Louis Klamroth ist, wie gesagt, 32. Er hat keine Angst vor Fragen und er hat keine Angst vor Antworten. Allerdings kann ihm zugetraut werden, „Hart aber fair“ jünger, offener zu gestalten. Muss nur das Publikum gut finden. „Hart aber fair“ gilt als gesetzt, zugleich die Ambivalenz mitschwingt, ob der Moderator das Format prägt oder das Format den Moderator. Louis Klamroth kommt mit Meriten und schaut in eine spannende, vielleicht ungewisse Zukunft.

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