zum Hauptinhalt

Panorama: 118 Opfer bei Absturz

Beim Absturz einer Passagiermaschine in Iran sind am Dienstag alle 118 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Die Tupolew Tu-154 der Iran Air Tours war um 5 Uhr (MEZ) in Teheran zu einem Inlandsflug nach Khorramabad im Westen des Landes gestartet.

Beim Absturz einer Passagiermaschine in Iran sind am Dienstag alle 118 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Die Tupolew Tu-154 der Iran Air Tours war um 5 Uhr (MEZ) in Teheran zu einem Inlandsflug nach Khorramabad im Westen des Landes gestartet. Kurz vor der Landung in der Hauptstadt der Provinz Lorestan zerschellte sie aus noch unbekannten Gründen in der Bergregion von Chegini, teilte die zivile Luftfahrtorganisation in Teheran mit. An Bord waren 105 Passagiere und 13 Crew-Mitglieder.

Die Identität der meisten Opfer war noch unbekannt, bestätigt wurde jedoch der Tod von vier Spaniern. Es handelt sich nach Angaben des Außenministeriums in Madrid um Mitarbeiter des spanischen Elektrogeräte-Herstellers Fagor, die beruflich in Iran unterwegs waren.

Die meisten anderen Passagiere seien jedoch vermutlich Iraner gewesen, hieß es. Das 400 Kilometer südwestlich von Teheran gelegene Chorramabad gilt nicht als Touristenziel, deshalb werden vor allem Menschen aus der Region und Geschäftsleute unter den Opfern vermutet. Grafik: Die Absturzstelle Die Ursache des Absturzes von Flug 956 der Iran Air Tours, einer Tochter der staatlichen Fluggesellschaft Iran Air, war zunächst unklar. Wenige Minuten vor dem Unglück sei der Kontakt zur Maschine abgebrochen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Luftfahrtorganisation. Die Arbeit der Bergungstrupps wird den Berichten zufolge dadurch erschwert, dass in der Region tiefer Schnee liegt. Bislang seien nur die Triebwerke der Tupolew gefunden worden.

Staatspräsident Mohammed Chatami ordnete die Einrichtung einer Sonderkommission an, die nach der Unglücksursache forschen soll. Das iranische Parlament forderte wenige Stunden nach dem Absturz Verkehrsminister Ahmad Chorram auf, die Verantwortung zu übernehmen und zurückzutreten.

Der letzte große Absturz eines Passagierflugzeugs in Iran hatte sich 1993 ereignet. Damals war ebenfalls eine Tupolew der Iran Air Tours mit einem iranischen Militärflugzeug zusammengestoßen, 134 Menschen starben. Beim Absturz einer Maschine vom Typ Yak-40 im vergangenen Mai waren unter den 30 Todesopfern auch der damalige iranische Verkehrsminister Rahman Dadman und 7 Parlamentsabgeordnete.

Viele Maschinen aus GUS-Staaten

Der Flugzeugtyp Tu-154 war das erste moderne Verkehrsflugzeug der Sowjetunion. Seit 1976 steht die Mittel- und Langstreckenmaschine mit drei Triebwerken im Dienst der Aeroflot. Nach Berichten der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat Iran Air viele Flugzeuge aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion geleast.

Nach der Islamischen Revolution von 1979 konnte die überwiegend aus den USA stammende Ausrüstung der iranischen Luftfahrt wegen der US-Sanktionen nicht mehr unterhalten werden, so dass Teheran seine Ausrüstung vor allem aus Russland und der Ukraine bezog.

In den GUS-Staaten ist die Tu-154 das am häufigsten eingesetzte Flugzeug. Zuletzt war dort eine Tu-154 im Juli 2001 in Irkutsk abgestürzt, 145 Menschen verloren damals in Sibirien ihr Leben. Ursache soll ein Pilotenfehler gewesen sein. Anfang Oktober wurde eine russische Tu-154 von einer ukrainischen Rakete über dem Schwarzem Meer abgeschossen, 78 Menschen starben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false